Weltreise Weekly Update #13 – Ninh Binh & Peking

Jonathan

Erlebe in unserem Reisetagebuch die Reise unseres Lebens hautnah mit. Tauche tief in unsere Gedankenwelt ein, verfolge unsere Reiseroute auf Schritt und Tritt und lass dich in die Weiten der Welt mitnehmen.

Wir lassen Deutschland hinter uns und bereisen 1 Jahr lang mit dem Rucksack die Welt. Du erfährst hier in wöchentlichen Updates nicht nur von unserem aktuellen Standort, sondern auch von unseren alltäglichen Erlebnissen und wie wir uns dabei fühlen.

Heute kommen gleich zwei Updates auf einmal raus! Also schau gerne zuerst bei Weekly Update #12 vorbei, falls du es noch nicht gelesen hast.

Die letzten beiden Wochen haben wir viel Zeit im Flugzeug und krankheitsbedingt im Bett verbracht. In China haben wir uns beide eine Grippe eingefangen, die uns eine ganze Woche ans Bett gefesselt hat. Deshalb kommen die Updates 12 und 13 etwas verspätet.

Lies in diesem Beitrag über unsere letzten Tage in Vietnam und unsere Reise nach Peking, wo wir von eiskalten Orkanwinden empfangen werden.

Ninh Binh

07.04.2025

Es ist Montag und zu Start Zum Start der Woche geht es von Hanoi mit dem Zug nach Ninh Binh. Bevor uns Zug am Nachmittag abfährt, machen wir uns einen entspannten Vormittag und Mittag. Zuerst frühstücken wir ein letztes mal vegetarische Banh Mi bei unserem Frühstücks Spot der vergangenen Tage. Danach holen wir beim Airbnb unser Gepäck und verbringen den Mittag in einem kleinen Café bei Matcha Latte und heißer Schokolade. Vor der Abfahrt stärken wir uns nochmal bei einem indischen Restaurant und dann geht’s zum Bahnhof. – Wie immer dreht sich der Großteil unseres Tages um Essen😄

Die Zuglinie ist die gleiche, mit der wir schon von Ho Chi Minh nach Da Nang gefahren sind. Heute müssen wir zum Glück nicht so lange im Zug sitzen. Die Provinz Ninh Binh liegt nur zwei einhalb Stunden südlich von Hanoi.

Fun Fact: Die längste Eisenbahnstrecke Vietnams verbindet Hanoi im Norden mit Ho Chi Minh im Süden des Landes und ist über 1700 km lang. Die Reisezeit für die gesamte Strecke beträgt für Personenzüge über 40 Stunden.

Die Zugfahrt führt uns in Hanoi noch einmal durch die Train Street, wo wir gestern die Durchfahrt eines Zuges hautnah von einem Café aus beobachtet haben. Dieses mal sitzen wir auf der anderen Seite der Zugfenster und sehen wie draußen unzählige Menschen mit ihrem Handy in der Hand zwischen Häuserwänden und dem Zug stehen. Alle fotografieren oder filmen den Zug, wie er sich durch die enge Straße drängt.

Nach einer ruckeligen Fahrt erreichen wir Ninh Binh. Als erstes fällt uns auf wie ruhig es hier im Vergleich zu Hanoi ist. Keine hupenden Roller und Autos und keine Menschenmassen. Das ist eine schöne Abwechslung, denn in Hanoi war es unfassbar laut.

Mit einem Taxi fahren wir zwischen Flüssen und dicht bewachsenen Felsen zu unserer Unterkunft. Diese hat den passenden Namen “Trang An Mountain House”. Denn die Hütten, in denen sich die einzelnen Zimmer befinden, sind direkt am Felsen gebaut.

Bei unserer Ankunft ist es schon dunkel und wir freuen uns unser Zimmer zu beziehen. Im Zimmer werden wir von einem Dutzend Mücken empfangen. Unser erster Gedanke: “Oh shit wie sollen wir hier ein Auge zubekommen?”

Wir versuchen die Insekten mit einem Handtuch zu erschlagen, doch wir bleiben weitgehend erfolglos. Um uns auf andere Gedanken zu bringen gehen wir erstmal im Restaurant des Hotels etwas zu Abend essen und reservieren uns schonmal einen Motorroller für morgen. Anschließend gehen wir schlafen und hoffen diese Nacht nicht komplett zerstochen zu werden.

08.04.2025

Die Mücken haben uns in der Nacht überraschenderweise komplett in Ruhe gelassen! Vielleicht lag es an dem starken Raumduft, der das ganze Zimmer füllt und uns für die Mücken unsichtbar gemacht hat. Stattdessen hat uns etwas anderes früh morgens geweckt. Denn ab vier Uhr morgens lief irgendwo draußen ein Stück weiter weg super laute Musik. Und das bis sieben Uhr durchgehend. Der Kellner beim Frühstücksbuffet klärt uns auf, dass die Musik von einer Beerdigung kam. Er war allerdings auch sichtlich genervt davon.

Nach dem Frühstück bekommen wir unseren Motorroller und fahren los zum Hang Mua, auch als Mua Höhle bekannt. Hang Mua ist einer der bekanntesten Orte in der Provinz Ninh Binh. Hier befindet sich ein Tempel auf einem Kalksteinfelsen, der von Reisfeldern und Flüssen umgeben ist.

Als wir um 8 Uhr bei den Mua Höhlen ankommen ist es noch schön leer und die Luft ist angenehm kühl. Über große Steinstufen stapfen wir den Berg hoch. Immer wieder machen wir Verschnaufpausen. Denn es ist nicht nur steil, sondern Moniques Bluttransfusion ist auch gerade mal eine Woche her. Dafür ist sie aber schon wieder sehr fit! Trotzdem wollen wir natürlich nichts riskieren.

Nach einer halben Stunde erreichen wir den Gipfel. Der Ausblick von hier oben ist wunderschön! In jede Richtung sieht man grün bewachsene Kalkstein Felsen, die aus dem Boden ragen. Die Luft ist etwas diesig aber die Aussicht ist sehr beeindruckend.

Langsam wird es wärmer und mit der feuchten Luft kommen wir ganz schön ins Schwitzen. Die Pullover, die wir anfangs noch anhatten, müssen wir schnell ausziehen bevor wir wegschmelzen.

Wir verbringen eine Weile auf dem Gipfel, genießen die Aussicht und schießen eine Menge Fotos. Auch die Drohne darf mal wieder ihre Rotorblätter entfalten und eine Runde um den Felsen fliegen. Allmählich kommen immer mehr Leute auf dem Gipfel an und nach einer guten Stunde machen wir uns wieder auf den Weg nach unten.

Unten angekommen verschnaufen wir auf einer Parkbank. Als Monique die Flasche Wasser aus meinem Rucksack haben möchte fällt mir auf, dass ich unser Wasser und meinen Lieblings Hoodie oben auf dem Gipfel liegen lassen hab. Also mache ich mich nochmal auf den Weg nach oben, während Monique unten wartet und mit dem Handy die Zeit stoppt. Nach acht einhalb Minuten bin ich samt Hoodie und Wasserflasche und komplett verschwitzt wieder unten. Genug Sport für heute!

Jetzt ist es halb 11 und wir fahren zu einem Café in der Nähe um eine Kleinigkeit zu essen. Anschließend fahren wir mit dem Roller auf schmalen Wegen zwischen Reisfeldern und genießen die Ruhe und die Landschaft. Außer dem Geknatter von unserem Roller hört man nur Stille. Es fühlt sich gut an mal wieder Roller zu fahren und den frischen Fahrtwind zu spüren. Hier in der schönen Natur macht es richtig Spaß zu fahren.

09.04.2025

Wieder klingelt unser Wecker um 6:30 Uhr und dieses mal werden wir glücklicherweise nicht durch eine Beerdigung geweckt! Nach dem Frühstück geht es mit dem Roller zum Trang An Bootssteg. Die Luft ist noch angenehm kühl und der kalte Fahrtwind macht uns wach.

Beim Trang An Bootssteg liegen unzählige kleine Ruderboote im Wasser. Jedes Boot hat Platz für vier Passagiere und eine Vietnamesische Ruderin. Ein ganz paar wenige Männer sehen wir später auch Rudern, aber die allermeisten sind tatsächlich Frauen. Gemeinsam mit einem jungen vietnamesischen Pärchen starten wir um kurz nach 8 unsere Tour. Jetzt ist es noch schön leer und es sind nur wenige andere Boote unterwegs.

Die Tour führt uns über die Wasserwege zwischen den großen Karstfelsen. Um uns herum ist alles grün und es ist super still. Die einzigen Geräusche kommen von zwitschernden Vögeln im Urwald. Es ist angenehm nicht auf einem lauten Motorboot zu fahren, sondern auf einem kleinen Ruderboot gepaddelt zu werden.

Fun Fact: Die sogenannte Karstlandschaft entsteht durch die Verwitterung von Kalkstein. Regenwasser ist leicht sauer und löst dadurch mit der Zeit den Kalkstein auf. Dadurch entstehen Felsformationen, bei denen die Karstfelsen wie steile Kegel aus der Ebene ragen.

Auf dem Weg halten wir bei mehreren Tempeln, die nur über das Wasser erreichbar sind. Außerdem fahren wir immer wieder durch Höhlen in den großen Felsbrocken. Teilweise sind die Höhlen mehrere hundert Meter lang und uns wird ein bisschen mulmig so tief im Felsen zu sein. Umso mystischer ist aber auch die Atmosphäre.

Die Landschaft ist unglaublich beeindruckend. Kein Wunder, dass hier Teile von Filmen wie King Kong gedreht wurden. Wir genießen die Fahrt sehr, sind aber auch froh nach drei Stunden zurück am Steg zu sein. Denn so langsam tun unsere Hintern weh von dem Brett auf dem wir sitzen.

Jetzt brauchen wir erstmal eine Stärkung! Wir fahren nochmal zu dem Café wo wir gestern schon sehr lecker gegessen haben. Heute teilen wir uns als Nachtisch ein Stück wahnsinnig leckeren Karottenkuchen. Solche leckeren Desserts zu günstigen asiatischen Preisen werden wir sehr vermissen.

Kaum zu glauben, dass heute schon unser vorletzter Tag in Vietnam ist! Allerdings freuen wir uns sehr darauf bald in Australien zu sein. Am allermeisten freuen wir uns dort bei Aldi einkaufen zu gehen. Laut unseren Recherchen ist Aldi auch in Australien einer der günstigsten Lebensmittelmärkte. Und da wir in Deutschland immer sehr zufrieden mit der Qualität und Auswahl an Obst und Gemüse sind können wir es kaum abwarten in Australien bei Aldi einen Großeinkauf zu machen! (Dieser Beitrag wird übrigens nicht von Aldi gesponsert 😄)

Nachdem wir eine Weile darüber fantasiert haben, was wir uns in Australien als erstes kochen werden, fahren wir zurück zum Hotel und machen eine Mittagspause. Ein ordentlicher Mittagsschlaf ist etwas, das wir auf unserer Reise richtig zu schätzen gelernt haben!

Frisch ausgeruht fahren wir am späten Nachmittag nochmal mit dem Roller los. Dieses mal geht es in die Altstadt von Ninh Binh. Auf dem Weg dorthin sehen wir am Straßenrand einige Leute stehen, wo kurz zuvor ein Unfall passiert sein muss. Es ist noch kein Rettungswagen und eine Frau liegt mit dem Gesicht nach unten in einer Blutlache. Sie scheint tot zu sein. Ich habe das ganze beim Fahren nur flüchtig gesehen. Aber Monique, die hinten auf dem Roller sitzt, ist richtig geschockt und bestürzt von dem Anblick. Von den asiatischen Ländern, die wir bisher bereist haben, ist in Vietnam der Verkehr am chaotischsten. Deshalb sind wir froh hier nur einmal einen Roller gemietet zu haben.

Kurz nach der Unfallstelle erreichen wir Ninh Binh. Als wir bei einem Parkplatz unseren Roller abstellen hören wir zwei Touristinnen über den Unfall sprechen, die aus der gleichen Richtung gekommen sind wie wir. Sie haben scheinbar auch die leblose Frau gesehen und sind sehr bestürzt. Kurz überlegen wir ob wir dort anhalten hätten sollen. Wer weiß ob die Leute hier erste Hilfe beherrschen. Dafür ist es jetzt aber zu spät. Jetzt können wir nichts mehr machen und versuchen auf andere Gedanken zu kommen.

Die Walking Street von Ninh Binh befindet sich an einem künstlich angelegten See. Hier gibt es viele bunte Fressbuden und Süßigkeitenstände, die uns alle aber eher weniger ansprechen. Glücklicherweise haben wir auf dem Hinweg einen Zwischenstopp gemacht und schon was zu Abend gegessen. Am Ende der Promenade besuchen wir auf einer Insel zwei golden beleuchtete Tempel. In der abendlichen Dämmerung sehen die sehr majestätisch aus!

Jetzt wird es aber auch Zeit zurück zu fahren. Wir kommen heile im Hotel an, geben den Roller zurück und spielen noch eine Runde Uno bevor es ins Bett geht.

Zurück in Hanoi

10.04.2025

Heute geht es mit dem Zug von Ninh Binh zurück nach Hanoi. Als wir in Hanoi den Bahnhof verlassen sind wir erstmal geschockt von dem Lärm der hier herrscht. In Ninh Binh hatten wir uns schnell an die Ruhe in der Natur gewöhnt. Jetzt werden wir in Hanoi wieder von Verkehrschaos und überfüllten Straßen mit hupenden Autos empfangen. Auf dem Weg zum Hotel überfährt unser Taxifahrer fast einen Passanten.

Nachdem wir im Hotel eingescheckt sind müssen wir erstmal unseren Hunger stillen. Dafür besuchen wir nochmal den vegetarischen Banh Mi Stand, bei dem wir letzte Woche schon mehrmals gefrühstückt haben. Die Verkäuferin erkennt uns sofort wieder und bereitet uns „das übliche“ zu. Das Banh Mi und der Karotten-Orangen Saft tun super gut. Jetzt haben wir wieder Kraft um den restlichen Tag anzugehen! Denn wir müssen heute noch ein paar finanzielle Dinge erledigen.

Seit Monique aus dem Krankenhaus entlassen wurde tragen wir eine beträchtliche Menge an Vietnamesischen Dong mit uns rum. Im Krankenhaus mussten wir vor den Behandlungen eine hohe Anzahlung mit der Kreditkarte machen. Bei Moniques Entlassung haben wir dann den Großteil in bar zurückbekommen, weil die Behandlungskosten viel niedriger waren als zunächst behauptet. So haben wir über 1600€ in Vietnamesischen Dong bekommen und wurden kurzerhand zu Millionären.

Einen Teil des Bargeldes haben wir in den letzten beiden Wochen für unsere alltäglichen Ausgaben benutzt. Aber der Großteil ist noch übrig und den wollen wir mit Western Union auf unser deutsches Konto einzahlen. Also suchen wir eine Bankfiliale auf, die Western Union Services anbietet. Dort werden wir allerdings zu einer größeren Filiale der gleichen Bank verwiesen.

In der größeren Bankfiliale schildern wir dann erneut unser Anliegen und werden von einem Schalter zum nächsten geschickt. Als die Angestellten den Betrag hören um den es geht (29 Millionen Dong) gucken sie uns ungläubig an. Sie fragen woher wir so viel Geld haben und wollen einen Nachweis, dass wir das Geld auf legalem Wege erhalten haben. Wir erklären ihnen die Situation und zeigen den Bankangestellten Auszüge aus unserem Online Banking und ein Foto von dem Beleg über die Rückzahlung durch das Krankenhaus in Hue. Den Beleg hat das Krankenhaus leider behalten und so haben wir nur ein Foto und nicht das Original. Das scheint den Bankangestellten sehr entgegen zu kommen. Denn sie sagen uns, dass sie den Original Beleg als Nachweis bräuchten. Immer wieder diskutieren die Angestellten lange miteinander auf vietnamesisch um uns dann einen neuen zu nennen warum sie das Geld nicht annehmen können.

Langsam sind wir genervt. Uns kommt es eher so vor, als ob sie sich nicht die Mühe machen möchten unsere Transaktion durchzuführen. Als wir gehen wollen empfiehlt uns eine der Angestellten eine Straße in Hanoi, in der es viele Wechselstuben gibt. Dort sollten wir unser Glück versuchen.

Also bestellen wir das dritte Taxi des heutigen Tages und fahren zur besagten Straße. Unser Fahrer setzt uns bei einer größeren Wechselstube ab. Er sagt uns wir sollen am besten dort hin gehen oder zu einer anderen größeren Wechselstube am Ende der Straße. Wir befolgen seinen Rat und alles klappt reibungslos. In der Wechselstube wird unser Bargeld ohne Gegenfragen angenommen. Wenige Minuten später halten wir ein dickes Bündel Australische Dollar in der Hand. Und das zu einem Wechselkurs der niedriger als die Gebühren bei Western Union ist!

So findet unsere Odyssee endlich ein Ende. Erschöpft von dem ganzen hin und her gönnen wir uns bei unserem Lieblingscafé einen Matcha und eine heiße Schokolade.

Zurück im Hotel wollen wir die kommenden Tage in Peking planen. Das ist aber leichter gesagt als getan! Schnell finden wir im Internet viele Berichte, dass es in China deutlich mehr zu beachten gibt als wir dachten. So sollen zum Beispiel WhatsApp und Google, inklusive Google Mail, Google Maps und Google Übersetzer, in China nicht funktionieren. Außerdem gibt es in China kein Grab, unser Standard Beförderungsmittel der letzten Monate.

So verbringen wir die nächsten zwei Stunden damit verschiedene chinesische Karten Apps, Übersetzer Apps und Chat Dienste runterzuladen. Das ist ganz schön mühselig und vertrübt etwas unsere Vorfreude auf Peking. Um dem entgegenzuwirken buchen wir eine Busfahrt zur Chinesischen Mauer und eine Tour durch die Verbotene Stadt. So haben wir etwas konkretes auf das wir uns freuen können. Und der Rest wird schon werden!

Flug nach Peking

11.04.2025

Als um 6 Uhr unser Wecker klingelt sehe ich als erstes auf meinem Handy ein neue E-Mail, dass unser Anschlussflug in China ausfällt. Ich bekomme erstmal Panik, weil in der Mail auch keine anderes Infos stehen. Nur mehrere Links zum Kundenservice, die alle nicht funktionieren.

In der Buchungsapp, über die wir den Flug gebucht haben, ist allerdings schon ein Ausweichflug eine Stunde später ausgewählt. Wir wurden anscheinend automatisch umgebucht. Eine Benachrichtigung zu der Umbuchung wäre aber auch schön gewesen.

Nach dem ersten Schockmoment geht es nach oben zum Frühstücksbuffet und dann zum Checkout. Unser Hotel organisiert uns einen Transport zum Flughafen, wo wir direkt einchecken können. Und mit unserem Anschlussflug scheint auch alles zu klappen.

Wir müssen nicht lange warten, da geht auch schon unser erster Flug nach Ghangzhou. Nach knapp zwei Stunden landen wir schon wieder. Allerdings bleibt das Flugzeug nach der Landung noch fast eine Stunde auf dem Rollfeld stehen bis wir endlich aussteigen können. Draußen sind es 30 °C und das Flugzeug heizt sich immer weiter auf, wir kommen ganz schön ins schwitzen.

Als wir in das nächste Flugzeug einsteigen, welches uns von Ghangzhou nach Peking bringt, stehen wir nochmal zwei Stunden auf dem Rollfeld bis es losgeht. Gefühlt verbringen wir heute mehr Zeit in Flugzeugen auf dem Boden als in der Luft.

Müde kommen wir um 23 Uhr an Pekings Flughafen an. Jetzt müssen wir nur noch zur Unterkunft kommen. Unsere chinesische Taxi App funktioniert irgendwie nicht und so machen wir uns auf den Weg zurück durchs Parkhaus um auf altmodische Art ein Taxi zu suchen. So kostet es zwar deutlich mehr, aber das ist uns jetzt egal. Um 1 Uhr betreten wir endlich unser Hotelzimmer und fallen müde ins Bett!

Peking

12.04.2025

Heute können wir leider nicht viel machen, denn in Peking herrschen gerade orkanartige Winde und alle Sehenswürdigkeiten sind geschlossen. Außerdem wird von der lokalen Regierung empfohlen drinnen zu bleiben. Da wir von dem anstrengenden Reisetag gestern ohnehin erschöpft und gerädert sind, kommt uns das entgegen und wir chillen den ganzen Tag im Bett.

Lediglich zum Essen und Wasser holen verlassen wir am Nachmittag das Hotel. Draußen ist es eisig kalt und wir müssen aufpassen nicht weggepustet zu werden.

Fun Fact: Stürme sind in der Region um Peking zu dieser Jahreszeit nicht selten. Allerdings ist dieser Sturm der stärkste seit über 10 Jahren. Neben geschlossenen Sehenswürdgkeiten wurden hunderte Flüge abgesagt und zahlreiche Bäume sind umgeknickt.

13.04.2025

Der Wind hat etwas abgenommen und so wagen wir uns heute nach draußen. Eine Sache die uns in Peking direkt auffällt: es ist viel sauberer und leiser als in den anderen Großstädten, die wir bisher besucht haben! Gerade im Vergleich zu Hanoi herrscht hier quasi Totenstille. Man hört keine hupenden Autos und Roller. Alle Motorroller sind elektrisch und die meisten Autos scheinen ebenfalls elektrisch zu sein, genau wie die Linienbusse. Selbst die Fußgänger sind leiser als in den anderen asiatischen Ländern in denen wir bisher waren. Man hört keine lauten Handyvideos oder Menschen die quer über die Straße rufen. Das finden wir sehr angenehm.

Ohne ein konkretes Ziel laufen wir als erstes vom Hotel in Richtung Tiananmen Square, welcher sich neben der Verbotenen Stadt befindet. Die Verbotene Stadt planen wir übermorgen zu besuchen, aber wir überlegen am Tiananmen Square vorbeizuschauen. Auf dem Weg dorthin werden bei einem Polizei Checkpoint unsere Reisepässe und Taschen kontrolliert. Außerdem wird uns gesagt, dass wir den Platz nicht ohne Reservierung besuchen können.

Also suchen wir uns die nächste U-Bahn Station und fahren stattdessen zum Himmelstempel. Die U-Bahn in Peking zu benutzen ist ziemlich einfach und dazu sehr günstig. Alles ist auf Englisch beschildert und die Fahrkartenautomaten sind selbsterklärend. Wenn man eine U-Bahn Station betritt muss man allerdings jedes mal durch eine Taschenkontrolle.

Der Himmelstempel befindet sich in einem großen Parkareal im Süden der Stadt. Nachdem wir den Tempel begutachtet haben laufen wir noch ein Stück durch den Park und machen uns dann auf den Weg zurück zur U-Bahn. Der Tempel und Park sind wirklich schön, aber es ist brechend voll.

Als nächstes fahren wir mit der Bahn in den Nordosten von Peking, und zwar für unser Mittagessen. Wir wollen nämlich eine typische Pekingente essen. Im Restaurant wird die frisch gebackene Ente vom Koch direkt an unserem Tisch fachmännisch zerlegt und in dünne Streifen geschnitten. Dazu gibt es Gemüsestreifen und eine Bohnensoße.

Um die Ente zu essen wird sie mit Gemüsestreifen auf einen Reispfannkuchen gelegt und zu einer Art Wrap gerollt. Es sieht cool aus und ist dazu super lecker. Die Haut der Ente ist knusprig und das Fleisch sehr zart. Das Essen ist ein echtes Highlight und schmeckt uns gut! Nachdem wir die Ente verputzt haben sind wir pappsatt und trinken eine Kanne Grünen Tee.

Weiter geht es zur South Luogu Lane, einer kleinen Straße mit vielen Lädchen und Verkaufsständen im Norden von Peking. Bei dem kalten Wind fühlt es sich so an als wären wir auf einem Weihnachtsmarkt. Passend dazu trinken wir bei einem Chocolatier einen heißen Kakao.

Auf dem Rückweg zum Hotel besorgen wir uns ein paar Snacks für den morgigen Tag. Denn morgen fahren wir zur Chinesischen Mauer! Wie es dort war erfährst du in unserem nächsten Update.

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