Weltreise Weekly Update #14 – Peking & Sydney

Erlebe in unserem Reisetagebuch die Reise unseres Lebens hautnah mit. Tauche tief in unsere Gedankenwelt ein, verfolge unsere Reiseroute auf Schritt und Tritt und lass dich in die Weiten der Welt mitnehmen.
Wir lassen Deutschland hinter uns und bereisen 1 Jahr lang mit dem Rucksack die Welt. Du erfährst hier in wöchentlichen Updates nicht nur von unserem aktuellen Standort, sondern auch von unseren alltäglichen Erlebnissen und wie wir uns dabei fühlen.
Nachdem die letzten Tage alle Sehenswürdigkeiten in Peking wegen einem Sturm geschlossen waren schaffen wir es endlich doch noch zur Chinesischen Mauer! Und am Tag danach geht es schon weiter nach nach Australien.
Peking
14.04.2025
Ich wache auf und alles ist noch dunkel. Ein Blick auf mein Handy sagt mir, dass wir 5 Uhr morgens haben. Neben mir liegt Jona, schnarchend, denn er ist seit gestern verschnupft. Dann gibt es jetzt wohl keinen Schlaf mehr für mich. Ich gehe zur Toilette und wecke damit versehentlich Jona auf, der augenblicklich auf sein Handy schaut. Von weitem höre ich ihn laut „Oh nein“ rufen. Ich frage ihn natürlich sofort was los ist und er antwortet mir, dass unser Ausflug zur Chinesischen Mauer abgesagt wurde. Oh Mann, wir haben uns doch so darauf gefreut!! Deswegen sind wir doch in China.
In Blitzgeschwindigkeit regeln wir jetzt alles, um doch irgendwie zur Mauer zu kommen. Der Abschnitt zu dem wir ursprünglich wollten ist wegen des Sturms der letzten Tage und aufgrund von Waldbränden immer noch gesperrt. Es gibt aber noch zwei andere Abschnitte in der Nähe von Peking und wir bringen in Erfahrung, dass der Abschnitt in Badaling geöffnet ist. Und zwar ist das der einzige offene Abschnitt in der Nähe.
Da somit auch unser Fahrdienst gecancelt ist, suchen wir uns schnell eine Busverbindung raus und machen uns für den Tag startklar. Das alles passiert innerhalb von 30 Minuten. Um halb 6 verlassen wir die Unterkunft und laufen zur U-Bahn, welche uns zur Busstation bringen soll. Bisher klappt alles reibungslos!! Zum Glück!
Um 6:25 Uhr erreichen wir die Bushaltestelle. Genau 5 Minuten bevor der Bus losfahren soll. Wir finden die richtige Busnummer aber nicht. Zum Glück läuft uns aber ein hilfsbereiter Chinese über den Weg. Denken wir. Er zeigt uns von wo der Bus abfährt und wir warten dort eine Weile. Immer wieder redet er etwas auf Chinesisch in seine Übersetzungsapp und hält uns dann sein Handy hin. Er sagt uns, dass es pro Person 80 Yuan kostet mit dem Bus zu fahren und dass es 240 Yuan insgesamt kosten würde mit dem Taxi dorthinzufahren. Wir wundern uns kurz, weil im Internet stand, dass der Bus nur 12 Yuan (umgerechnet 1,45€) pro Person kostet. Aber wir nehmen sein Angebot an, weil wir einfach nur zur Mauer kommen wollen.
Er führt uns eine Treppe herunter zu einem Taxi und zieht einen Autoschlüssel aus der Tasche, mit welchem er das Taxi öffnet. Jetzt wird uns alles klar. Das war eine Masche. Ist uns aber ehrlich gesagt egal, da wir für 15€ pro Person eine Stunde Taxifahrt zur Mauer bekommen.
Als wir einsteigen vernehme ich direkt einen starken Zigarettengeruch… und nach einigen Minuten im Taxi wird mir klar: das wird ne tolle Fahrt! Der Taxifahrer drängelt und schlängelt sich an allen vorbei, beschleunigt ziemlich schnell und muss wegen seiner hektischen Fahrweise häufig abrupt bremsen.
Nach zehn bis zwanzig Minuten wird mir schlecht, aber ich überstehe die Fahrt und freue mich einfach an der Mauer angekommen zu sein. Jetzt kann’s losgehen!!
Zuerst müssen wir, wie so häufig, durch eine Sicherheitskontrolle. Danach geht es dann zur Ticketkontrolle bis wir endlich den ersten Fuß auf die Chinesische Mauer setzen können. Hier wird uns dann das Ausmaß an Menschenmassen bewusst. Da alle anderen Mauerstücke und auch an diesem Stück die Gondel noch gesperrt sind, befinden sich unendlich viele Menschen an diesem Abschnitt. Aber davon lassen wir uns natürlich nicht abhalten!!

In entenschritten werden wir also eins mit der Masse, die sich ihren Weg nach oben bahnt. Wenn man direkt auf der Mauer ist, wird einem auch erstmal bewusst wie steil manche von den Stücken nach oben gehen.
Eine ganze Weile laufen wir einfach immer weiter die Mauer entlang, ohne zurück zu blicken. Denn die Menschenmassen treiben uns weiter. Aber irgendwann wird es wesentlich leerer. Uns fällt auf, dass die meisten asiatischen Touristen nur das erste Stück begehen und dann wieder umdrehen. Wir aber nicht, wir wollen so weit wie es geht!


Als wir am letzten Stück des begehbaren Teils ankommen, sind nur noch eine Handvoll Menschen in unserer Nähe und wir lassen die Magie der Mauer auf uns wirken. Die Aussicht auf die Berglandschaft im die sich die Mauer einfügt ist wirklich beeindruckend. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben und haben somit das 2. Weltwunder unserer Reise gesehen.

Auf dem Rückweg nehmen wir diesmal wirklich den Bus mit der Nummer 877 und es kostet auch wirklich nur 12 Yuan. Nach einer Weile wird uns bewusst, dass der Scam des Taxifahrers heute Morgen aber eine Fügung des Schicksals war! Denn die Busse stauen sich auf dem Weg nach unten, während der Taxifahrer die andere Seite des Berges befahren hat und ohne Probleme durchkam. Wir brauchen ganze drei Stunden mit dem Bus bis wir endlich zurück in der Innenstadt ankommen.

Jetzt brauchen wir erstmal eine Pause, denn wir haben mittlerweile schon 14 Uhr. Also schnappen wir uns was zu Essen und gehen zurück zur Unterkunft, wo wir den Rest des Tages entspannen. Nur unser Hunger führt uns heute nochmal nach draußen. Außerdem ist Jona mittlerweile noch mehr am kränkeln und braucht Ruhe.
Aber unsere Vorfreude auf morgen steigt!!! Denn morgen schauen wir uns zum einen die Verbotene Stadt an und zum anderen geht es nach Australien. Darauf freuen wir uns jetzt schon eine ganze Weile!

Flug nach Sydney
15.04.2025
Morgens um 6:30 Uhr wachen wir auf. Der Plan: die Verbotene Stadt anschauen. Diesen Plan verwerfen wir aber schnell, weil wir merken, dass wir einfach nicht fit sind. Ich hab sehr schlecht geschlafen und Jona fühlt sich noch immer krank. Also genießen wir noch ein wenig die Ruhe in unserem Zimmer, machen uns nochmal frisch und checken dann um 12 Uhr aus.
Bis es zum Flughafen geht haben wir noch etwas Zeit, also bestellen wir uns in der Unterkunft einen traditionellen chinesischen Tee. Da alles auf Chinesisch auf der Karte steht haben wir keine Ahnung was genau dadrin ist. Aber wir lassen uns auch gerne überraschen.
Als wir den Tee probieren, haben wir beide den Eindruck, dass er nicht viel Geschmack hat. Aber irgendwie schmeckt er ein bisschen oll. Wir trinken ihn aber trotzdem 😄. Als der Tee fast leer ist sehen wir, warum er so oll schmeckt. In dem Teesieb der Kanne befindet sich eine fermentierte Mandarinenschale oder etwas ähnliches. Wird schon gesund sein, denken wir uns.
Mit dem Taxi lassen wir uns zur U-Bahn Station der Flughafen-Linie fahren. Sie liegt etwas Außerhalb. Als wir an der Station ankommen und unsere Tickets ziehen, sehen wir, dass man dort auch schon sein Gepäck für den Flughafen aufgeben kann. Wie cool! Aber wir gehen lieber kein Risiko ein und nehmen es selbst mit. So können wir uns sicher sein, dass unser Gepäck auch am Flughafen ankommt.
Am Flughafen angekommen öffnet auch schon unser Schalter und wir checken unser Gepäck ein. Unsere Koffer sind schon durch und auch unsere Tickets sind fertig. Aber der Mitarbeiter am Schalter händigt sie uns nicht aus. Stattdessen greift er nach dem Telefon und ruft einen anderen Mitarbeiter vom Flughafenpersonal. Es scheint so, als spräche er nicht so gut Englisch und weiß nicht, wie er es uns erklären soll.
Der angeforderte Mitarbeiter kommt auf uns zu und sagt uns, dass beim Durchleuchten der Taschen etwas gefunden wurde. Jona wird etwas nervös, ich bin eigentlich ziemlich gelassen. Denn ich weiß ja, dass wir nichts verbotenes dabei haben. Wir werden in einen Raum für Gepäckkontrollen geführt und sollen dort warten. Nach ein paar Minuten kommt der Mitarbeiter dann wieder und sagt uns „It‘s just medical liquid. Everything is fine!“ Puh Entwarnung. Es waren nur die Fläschchen mit dem Eisen, was ich wegen dem Blutmangel noch immer nehmen muss.
Der erste Flug vergeht… naja wie im Flug. Der zweite allerdings dauert gefühlt eeeewig. Die Luft im Flugzeug ist super trocken und irgendwie bekommt man hier sehr wenig zu trinken. Dem Flugzeug ist außerdem anzusehen, dass es schon sehr alt ist. Immer wieder kommen Durchsagen aufgrund von Turbulenzen. Das geht eigentlich den ganzen Flug so.

Sydney
16.04.2025
Als wir endlich landen ist schon der nächste Morgen angebrochen. Wir sind sooo froh endlich da zu sein. Jetzt nur noch einreisen. Hoffentlich klappt alles!
Die Einreise läuft komplett elektronisch und alles geht easy peasy! Nur auf unsere Koffer warten wir echt ewig! Als wir am Band stehen und warten merke ich, dass ich mich nicht so fit fühle. Aber nachdem wir das Gepäck endlich haben, steigen wir direkt in den nächsten Zug Richtung Padstow. Das ist eine kleiner Vorort von Sydney, in welchem sich unser Airbnb befindet.
Dort angekommen machen wir uns eben etwas frisch und dann ziehen wir schon wieder los. Und zwar einkaufen. Unser Ziel? Aldi 🙏 Wir freuen uns so sehr in einem uns bekannten Supermarkt einzukaufen! Normale Milchprodukte haben wir zum Beispiel sehr vermisst in Asien. Die sind dort immer stark gesüßt und schmecken irgendwie künstlich.

Bei Aldi decken wir uns so richtig mit Lebensmitteln für die nächste Woche ein und dann heißt es erstmal ausruhen.

17.04. – 20.04.2025
Innerhalb der nächsten Tage gibt es nicht viel zu erzählen. Ich habe mich bei Jona angesteckt und liege so richtig mit einer Grippe flach. Nachmittags bekomme ich noch Fieber und mir tut alles weh. Auch Jona geht es nach dem langen Flug wieder etwas schlechter. Er bekommt dollen Husten.
Also kurieren wir uns die nächsten Tage aus, schlafen viel, trinken einen Haufen Tee und kochen uns gesundes Essen. Von Tag zu Tag geht es uns wieder etwas besser. Etwas von Sydney zu sehen schaffen wir aber leider nicht. Das heben wir uns dann für später auf!
Was wir aber dafür schaffen ist unsere Wäsche zu waschen, ein bisschen Sonne im Garten unseres Airbnbs zu genießen und viele Filme zu gucken. Zumindest können wir die Unterkunft jetzt in vollen Zügen ausnutzen. Hat ja auch seine Vorteile!


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