Weltreise Weekly Update #15 – Start der Camper Tour

Erlebe in unserem Reisetagebuch die Reise unseres Lebens hautnah mit. Tauche tief in unsere Gedankenwelt ein, verfolge unsere Reiseroute auf Schritt und Tritt und lass dich in die Weiten der Welt mitnehmen.
Wir lassen Deutschland hinter uns und bereisen 1 Jahr lang mit dem Rucksack die Welt. Du erfährst hier in wöchentlichen Updates nicht nur von unserem aktuellen Standort, sondern auch von unseren alltäglichen Erlebnissen und wie wir uns dabei fühlen.
Endlich geht unsere Tour mit dem Camper durch Australien los. Lies in diesem Beitrag wie wir von Sydney zur Great Ocean Road fahren und anschließend Melbourne erkunden.
Camper in Sydney abholen
21.04.2025
Heute ist es endlich so weit! Um 10 Uhr gehen wir unseren Camper abholen, den wir für die kommenden vier Wochen gemietet haben. Leider haben wir in den letzten Tagen im Internet etliche negative Rezensionen der Autovermietung gelesen, die das von uns gemietete Modell betreffen. Deswegen hat sich meine Vorfreude etwas gedämpft. Wir hoffen, dass wir einen vernünftigen Wagen bekommen und nicht wie andere ein Auto mit kaputten Reifen, defektem Kühlschrank und Wasserpfützen im Fußraum. Aber für den Moment bleibt uns nichts anderes als abzuwarten.
Unser Plan für den heutigen Tag sieht so aus:
- Camper am Flughafen abholen
- Reisetaschen beim Airbnb abholen
- Küchenutensilien bei Ikea kaufen
- Lebensmittel bei Aldi kaufen
Bei der Camper-Vermietung klappt schonmal alles. Der Minivan mit Dachzelt ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber alles grundlegende scheint zu funktionieren. Es gibt eine kleine Kühlbox, die mit einer zusätzlichen Batterie betrieben wird, welche sich beim Fahren auflädt. Uns wird gesagt, dass wir jeden Tag fahren müssen, damit die Kühlbox weiter kalt bleibt. Das sollte für uns kein Problem werden!
Außerdem gibt es einen 10 Liter Wassertank und einen Gaskocher, der mit einer kleinen Kartusche betrieben wird. Auf dem Dach ist ein Dachzelt befestigt. Man könnte auch im Innenraum des Minivans schlafen, aber wir sind froh über das Dachzelt. Denn im Auto riecht es muffig und vorne sind einige Stockflecken in der Stoffverkleidung. Im Dachzelt werden wir etwas mehr frische Luft haben.
Soweit so gut. Mit dem Camper geht’s zurück zum Airbnb um unsere Taschen zu holen und dann zu Ikea. Hier erwartet uns die erste Hürde. Und zwar ist unser Camper mit dem Dachzelt zu hoch für das Parkhaus. Auf die erste Etage dürfen wir, aber hier sind keine Plätze frei. Wir drehen ein paar Runden im Kreis und nach etwas diskutieren dürfen wir uns auf einen Anhängerparkplatz stellen.
Für Ikea haben wir schon eine Einkaufsliste vorbereitet und wissen genau wo wir alles finden. Wir kaufen Küchenhandtücher, ein einfaches Set Küchenmesser, ein Holzscheidebrett, eine Teekanne und Spülbürste. Ein Milchschäumer darf natürlich auch nicht fehlen. So kann Monique unterwegs ihren heißgeliebten Matcha Latte zubereiten. Das Matcha Pulver dafür wurde gestern Abend noch via Amazon Prime zu unserem Airbnb geliefert.
Von Ikea geht es weiter zu Aldi für einen Großeinkauf. Wir kaufen einen Berg Lebensmittel mit denen wir eine ganze Woche auskommen werden. Das Einkaufen macht Spaß, aber anschließend müssen wir erstmal alles im Camper unterbekommen. Und unsere großen Reisetaschen machen das gar nicht so einfach. Nachdem wir alle Sachen einmal aus- und wieder eingeräumt haben ist alles ordentlich verstaut und das Auto proppenvoll.
Jetzt kann es endlich losgehen! Unsere Tour starten wir in Richtung Westen von Sydney aus. Weil es hier auf den Winter zugeht, geht die Sonne schon um halb 6 unter. Und so fahren wir in der Abenddämmerung vorbei am Blue Mountain Nationalpark zu einem kostenlosen Campingplatz in den Bergen, den wir uns vorhin in einer unserer Camping Apps rausgesucht haben.
Es ist eisig kalt und der Himmel ist sternenklar. Man kann sogar die Milchstraße sehen. Mit Mützen und langen Schlafsachen kuscheln wir uns unter einen Berg von Decken ins Dachzelt und schlafen direkt ein. Dass es gerade mal 20 Uhr ist stört uns nicht.

22.04.2025
Um kurz nach 5 Uhr morgens wachen wir auf. Draußen ist es immer noch eisig kalt und unsere Zeltwände sind von innen klitschnass. Wahrscheinlich ist das Kondenswasser, denn bei uns im Zelt haben wir es kuschelig warm.
Weil wir beide zur Toilette müssen und jetzt sowieso hell wach sind, beschließen wir nach dem Toilettengang aufzubrechen. Es ist noch stockdunkel und die Sonne wird erst in einer guten Stunde aufgehen.
Also fahren wir los, noch ein Stück weiter ins Landesinnere und dann nach Süden in Richtung Melbourne. Insgesamt legen wir heute 740 km zurück und machen dabei nur Pausen zum Frühstücken, Mittagessen und Abendessen.

Abends um 8 kommen wir in einem kleinen Ort namens Broadford an, der eine Stunde vor Melbourne liegt. Hier übernachten wir auf einem Schotterparkplatz hinter einem Bowlingverein, wo noch ein paar andere Camper und Autos mit Wohnwagen stehen. Gleich um die Ecke gibt es ein Häuschen mit öffentlichen Toiletten, die sogar recht sauber sind. Überhaupt gibt es hier gefühlt an jeder Ecke saubere öffentliche Toiletten, worüber wir sehr glücklich sind!
Great Ocean Road
23.04.2025
Auch unsere zweite Nacht im Dachzelt überstehen wir gut. Heute schlafen wir sogar etwas länger und wachen erst um 7 Uhr auf. Wir entscheiden uns wieder vor dem Frühstück abzureisen und unterwegs einen Stopp für die wichtigste Malzeit des Tages zu machen.
Weil wir gestern schon so weit gekommen sind, müssen wir heute gar nicht mehr so lange fahren bis wir an unserem Ziel ankommen. Und zwar bei der Great Ocean Road! Die Great Ocean Road erstreckt sich an der Südküste Australiens westlich von Melbourne über eine Strecke von gut 600 km. Sie führt vorbei an felsigen Klippen und weiten Sandstränden.

Während wir die kurvige Straße entlang fahren machen wir mehrere Stopps an Aussichtspunkten und bestaunen die raue Gewalt des Meeres. Das Wasser ist türkisblau und wir können uns gut vorstellen wie Surfer hier auf den Wellen reiten. Gerade sieht man allerdings kaum jemanden surfen, denn in Australien geht es auf den Winter zu. Und gerade hier im Süden werden die Tage immer kälter.
Nachdem wir knapp 2 Stunden die Great Ocean Road entlang gefahren sind wird uns wegen der ganzen Kurven und dem ständigen Auf und Ab der Straße allmählich schwummerig. Monique sieht so aus als müsste sie sich gleich übergeben. Außerdem wird es schon bald wieder dunkel. Also nehmen wir den nächsten Exit und fahren weg von der Küste zu unserem nächsten Schlafplatz.
Die kommende Nacht verbringen wir auf einem kostenlosen Campingplatz am Lake Colac. Auf der einen Seite des kleinen Campingplatzes ist ein Strand und der riesige See, und auf der anderen Seite und Kuhweide. Wir sind also in bester Gesellschaft.
Zum Abendessen gibt es Salat und Butterbrot und anschließend legen wir uns ins Bett. Es ist zwar erst 19 Uhr, aber das stört uns nicht, denn es ist schon seit einer Stunde stockdunkel. Außerdem pfeift ein kalter Wind, der es draußen sehr ungemütlich gemacht hat.
24.04.2025
Am nächsten Morgen hat der kalte Wind glücklicher Weise nachgelassen. So können wir entspannt frühstücken und in der Sonne das Zelt trocknen lassen.

Heute fahren wir nochmal zur Great Ocean Road, und zwar zu den Zwölf Aposteln. Die Zwölf Apostel sind große bis zu 60 Meter hohe Felssäulen aus Kalkstein, die vor der Küste im Meer stehen.
Die Zwölf Apostel sollen nach Uluru die meistfotografierte Touristenattraktion Australiens sein. Und hier sind tatsächlich sehr viele Touristen. Am Himmel kreisen einige Hubschrauber, mit denen man aus der Luft die Felsen anschauen kann.
Weil es so voll ist bleiben wir nicht lange und machen uns gegen Mittag auf den Weg Richtung Melbourne. Die Fahrt dauert noch gute 3 Stunden und so kommen wir pünktlich zur Abenddämmerung in der Großstadt an. Für die nächsten Tage ist Regen angesagt. Deshalb und weil wir in der Gegend um Melbourne keinen schönen Campingplatz gefunden haben nehmen wir uns ein Airbnb für die kommenden Nächte.
Fun Fact: Trotz ihres Namens sind es nur sieben Felssäulen und nicht zwölf. Es wird vermutet, dass es schon zur Zeit der Namensgebung nur neun Säulen gab. 2005 und 2009 sind zwei der Felssäulen durch Erosion eingestürzt. Das wird irgendwann auch mit den anderen Säulen passieren, aber durch Erosion können genau so auch neue Felssäulen aus den Klippen entstehen.

Melbourne
25.04. – 27.04.2025
An unserem ersten Tag in Melbourne ist Sightseeing angesagt. Wir fahren mit der Bahn in die Innenstadt und steigen beim Stadion aus. Mit uns in der Bahn sind etliche Sportfans mit Trikots, Schals und Kappen der Collingwood Magpies, die ebenfalls beim Stadion aussteigen. Scheinbar findet heute ein „Footy“ Spiel statt. So wird Australien Football genannt, was eine Art Mischung aus Rugby und Fußball ist.
Vom Stadion aus laufen wir durch die Fitzroy Gardens, einem großen Stadtpark, in den Central Business District, das Zentrum von Melbourne. Dort angekommen führt uns unser Weg als erstes durch die Hosier Lane. Die Wände dieser Gasse sind mit bunten und verrückten Graffiti bedeckt, die immer wieder durch neue Kunstwerke ersetzt werden.
Gleich nebenan befindet sich die AC/DC Lane, deren Wände ebenfalls mit Street Art bedeckt sind. Hier haben die Motive allerdings einen stärkeren Fokus auf Musikthemen. Denn hier befand sich bis vor ein paar Jahren die legendäre Rockbar “Cherry Bar”.


Anschließend besuchen wir die St. Paul’s Kathedrale und laufen vorbei an der Flinder Street Station, Australiens ältestem Bahnhof. Der Platz vor der Flinders Street Station wird auch “Under the Clocks” genannt, wegen den Anzeigetafeln der Abfahrtszeiten.


Weiter geht es durch die Degraves Street, wo sich hippe Restaurants, Cafés und Boutiquen aneinander reihen. Hier kaufen wir uns eine heiße Schokolade um uns aufzuwärmen. So langsam schleicht sich ein Hunger ein, weshalb wir als nächstes ein kulitges Burger Restaurant aufsuchen. Genau rechtzeitig! Gerade als wir uns reinsetzen fängt es draußen an zu schütten.


Gut gestärkt und mit neuer Energie besuchen wir als nächstes die State Library Victoria. Sie ist die älteste öffentliche Bibliothek Australiens und enthält über 2 Millionen Bücher, Manuskripte, Fotografien und andere Medien. In der Mitte der Bibliothek befindet sich ein Lesesaal unter einer riesigen Kuppel. Der Anblick ist echt beeindruckend, hier hätte ich als Student auch gerne mal zum lernen gesessen.

Mittlerweile wird es draußen langsam dunkel und so machen wir uns auf den Rückweg zum Airbnb. Die nächsten beiden Tage verbringen wir die meiste Zeit im Bett, denn unsere Erkältungssymptome sind immer noch nicht ganz weg. Gerade die letzten Nächte im Zelt haben Moniques Husten wieder angefacht. Draußen ist das Wetter sowieso kalt und regnerisch und so überbrücken wir die Zeit mit Netflix. Den Sonntag Nachmittag verbringen wir im Kino mit gleich zwei Filmen hintereinander, so lässt es sich auch gut leben!
Wie unsere Reise entlang Australiens Ostküste weitergeht findest du in unserem nächsten Beitrag heraus!
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