Weltreise Weekly Update #18 – Australiens Outback

Monique

Erlebe in unserem Reisetagebuch die Reise unseres Lebens hautnah mit. Tauche tief in unsere Gedankenwelt ein, verfolge unsere Reiseroute auf Schritt und Tritt und lass dich in die Weiten der Welt mitnehmen.

Wir lassen Deutschland hinter uns und bereisen 1 Jahr lang mit dem Rucksack die Welt. Du erfährst hier in wöchentlichen Updates nicht nur von unserem aktuellen Standort, sondern auch von unseren alltäglichen Erlebnissen und wie wir uns dabei fühlen.

Sydney, wir kommen! Auf dem Weg verschlägt es uns ins Outback. Zwischen Kängurus, Riesenameisen und Regenbögen bahnen wir uns unseren Weg zurück.

Brisbane

Montag, 12.05.2025

Die letzte Woche in unserem Camper startet. Heute verbringen wir den Tag allerdings nochmal im Airbnb. Zum Glück! Denn auch heute regnet es mal wieder in Strömen. Wir kochen uns leckeres Essen, lesen und schauen etwas bei Netflix. Wir versuchen sogar einmal nach draußen zu gehen, weil kurz die Sonne scheint. Doch wir sind keine 5 Minuten unterwegs bevor es wieder anfängt zu regnen. Natürlich werden wir klatschnass.

Später checkt noch ein neues Pärchen in unserem Airbnb ein. Sie kommen sogar aus Deutschland! Mit den beiden unterhalten wir uns eine Weile und geben ihnen einige Ratschläge, da sie vergeblich auf der Suche nach Jobs sind und gerade nicht so recht wissen wohin mit sich. Ebenfalls seit 4 Monaten unterwegs und genauso wie wir haben sie ihre Jobs in Deutschland gekündigt und ihre Wohnung aufgegeben.

Mit einem großen Unterschied jedoch! Sie haben nichtmal ansatzweise so viele Ersparnisse wie wir. Später unterhalten Jona und ich uns noch darüber und sind froh, dass wir so gut mit unserem Geld zurecht kommen und keine Sorgen haben müssen, was die Zukunft unserer Reise betrifft. Und auch, dass wir uns einen Plan geschmiedet haben, wie es die nächsten Wochen für uns weitergeh. Und vor allem wann und wohin wir gehen!

Wir freuen uns schon sehr sehr doll auf die nächsten Wochen!

Fahrt durchs Outback

Dienstag, 13.05.2025

Heute werden wir schon morgens von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Endlich Sonne!! Wir freuen uns sehr! Aber genau dann, wenn wir auschecken und den ganzen Tag im Auto sitzen. Das lässt uns ein bisschen betrübt dreinschauen. Aber davon lassen wir uns natürlich nicht den Tag vermiesen!

Wir packen also unsere sieben Sachen, kaufen nochmal ein paar frische Lebensmittel ein und machen uns auf den Weg. Die Zeit beim Autofahren vertreiben wir uns mal wieder mit Podcasts. Unsere neue Entdeckung: Reddit Storys. Hier werden brisante oder fragwürdige Erlebnisse bzw. Gespräche geteilt, welche dann von den Lesern bewertet werden. Und zwar stellt sich am Ende jeder Story eine Frage: „Wer ist das Arschloch?“

Gemeinsam hören wir uns die Geschichten an und diskutieren dann über unsere Meinung darüber. Was uns ehrlich gesagt sehr viel Spaß macht. Außerdem vergeht die Zeit dabei wie im Flug!

Während der Fahrt machen wir natürlich hin und wieder Pausen. Zum Beispiel um uns in unserer Kofferraumküche etwas zu kochen.

Gegen späten Nachmittag kommen wir endlich bei unserem Ziel des Tages an. Ein kleiner, friedlicher Campingplatz im Outback von Australien. Auf dem Weg dorthin haben wir das Hinterland und ein Gebirge durchquert, welches die Küstenregion vom sogenannten Outback trennt.

Fun Fact: Das Hinterland ist kein offizieller geografischer Begriff, jedoch hört man diesen häufig von den Einheimischen. Das Wort beschreibt Orte abseits von den touristischen Hotspots an der Küste. Gemeint sind z.B. Naturparks oder Wälder, grün und üppig bewachsen. Auch Outback ist ein eher umgangssprachlicher Begriff. Er beschreibt entferntere, meist trockene, ländliche und gering besiedelte Regionen Australiens.

Als wir am Campingplatz irgendwo im nirgendwo ankommen, merken wir sofort, hier fühlen wir uns wohl. Irgendwo in der Ferne kann man noch den Regen sehen. Wir werden jedoch vom Sonnenschein und einem großen Regenbogen in Empfang genommen. Also entscheiden wir uns direkt zwei Nächte hier zu bleiben.

Mittwoch, 14.05.2025

Nach einer sehr ruhigen Nacht mit sternenklarem Himmel werden wir morgens mal wieder von der Sonne begrüßt. Wir beginnen unseren Tag mit einem ausgewogenen Frühstück in der Morgensonne und lassen den Tag dann ganz gemütlich an uns vorbeiziehen.

Unser Tag besteht heute aus Sonne tanken (was mal wieder dringend nötig war!), kleinen Spaziergängen, lesen und die Natur und die Weite um uns herum auf uns wirken zu lassen. Es ist wirklich erstaunlich, wie weit man hier teilweise schauen kann. Das Land im Outback ist sehr flach und recht trocken und außer der endlosen Weite ist manchmal nichts anderes zu sehen. Aber genau das brauchen wir gerade!

Der Eigentümer des Campingplatzes, welcher auch selbst in seinem Caravan auf dem Platz wohnt, ist übrigens ein Australier wie er im Buche steht. Gelegentlich kommt er vorbei, um uns bei irgendetwas seine Hilfe anzubieten oder einfach kurz zu quatschten. Wegen seines Akzentes verstehen wir nur die Hälfte von dem was er erzählt. Aber amüsiert (im positiven Sinne) sind wir über seine Floskeln, die er zum Besten gibt. Zwei der typischen Sprüche sind hier „Bloody marvelous mate!“ und „Good as gold“.

Gegen Abend fängt es dann leider doch noch an zu regnen. Wir schauen in den Wetterbericht und sehen, dass es auch den ganzen nächsten Tag wieder regnen soll. Dabei war doch eigentlich unser Plan dem Regen im trockenen Outback zu entgehen. Oh mann. Noch weiter westlich, bzw tiefer ins Outback können wir nicht. Da würde es wahrscheinlich nicht regnen. Aber wir müssen in sieben Tagen den Camper in Sydney zurückgeben und Sydney liegt noch etwa 9-10 Stunden südlich von uns.

Also Augen zu und durch! Für diese Nacht stellen wir unseren Camper nochmal um. Denn der Campingplatz Eigentümer bietet uns an, dass wir uns neben seinen Caravan stellen können. So sind wir etwas wind- und auch regengeschützter.

Da es sowieso regnet gehen wir schon gegen 6 Uhr Abends ins Zelt und schlafen gegen 8 ein. Irgendwann in der Nacht wache ich dann auf, weil ich immer wieder ein leises Rascheln höre. Ich schaue aus dem kleinen Fenster des Zeltes, aber außer einer leeren Straße kann ich nichts erkennen. Also schnappe ich mir mein iPad und lese mein Buch weiter.

Etwas später höre ich wieder ein Rascheln. Also beobachte ich eine Weile die Straße. Und da! Eine ganze Kängurufamilie die auf der Straße hin und her hüpft. Hin und wieder verdeckt von den Bäumen. Ich beobachte sie eine Weile und wecke Jona. Er ist aber so in Trance, dass er nur kurz ein Känguru sieht und dann wieder in einen tiefen Schlaf fällt. Also beobachte ich sie noch eine Weile alleine bis sie auf den weiten Wiesen davon hopsen.

Donnerstag, 15.05.2025

Da es immer noch, bzw. wieder regnet, klappen wir unser Dachzelt in windeseile zusammen, machen uns fertig und düsen los. Unser Weg führt uns 2 1/2 Stunden weiter in den Süden an einen kleinen Campingplatz, direkt angrenzend an einen Golfplatz. Der Golfplatz sieht allerdings so aus, als wäre er schon eine Weile nicht mehr bespielt worden.

Abgesehen von uns befinden sich noch eine Hand voll Dauercamper und 2 Rentnerpaare auf dem Platz. Ansonsten ist die Wiese leer. Kurz nach unserer Ankunft fängt es wieder mal an zu regnen. Und so bleibt es den ganzen Tag. Also verziehen wir uns auf die Rückbank unseres Autos und verbringen dort den halben Tag.

Nachdem wir es uns auf der Rückbank gemütlich machen gibt es Salat und eine Brotzeit. Dabei hören wir wie so oft einen True Crime Podcast. Außerdem vertreiben wir uns die Zeit mit unserem geliebten New York Times Quiz.

Früh am Abend geht es für uns wieder ins Zelt, wo wir dem Regen lauschen bis wir einschlafen.

Freitag, 16.05.2025

Als wir aufwachen hat es endlich aufgehört zu regnen. Wir beide genehmigen uns noch eine warme Dusche im Clubhaus des Golfplatzes und dann geht es auch schon wieder los.

Nach einer Stunde machen wir eine kleine Pause an einem Rastplatz. Denn wir haben noch nichts gefrühstückt. Das holen wir jetzt nach.

Nach weiteren 1 1/2 Stunden machen wir den nächsten Halt. Diesmal haben wir uns aber einen besonderen Stopp ausgesucht. Nämlich den Pilliga Nationalpark. Wir haben zufällig gesehen, dass er auf unserer Route liegt und uns überlegt dort eine Pause für einen Spaziergang einzulegen. Kein sehr bekannter Nationalpark, aber der erste den wir so richtig gezielt besuchen hier in Australien.

Der Spaziergang ist richtig schön! Wir sind ca. 45 Minuten unterwegs und sehen auf dem Weg tolle Aussichten über das weite Land, super viele Eukalyptusbäume, Ameisenhügel en masse (samt ihrer Bewohner, den Riesenameisen) und wunderschöne Gesteinsformationen und Höhlen. In diesen scheinen sich übrigens auch Bergziegen ganz besonders wohl zu fühlen. In den Höhlen riecht es nämlich wie im Streichelzoo und überall liegen Ziegenköttel.

Nach der tollen Pause geht es für uns weiter. Wir fahren noch eine ganze Weile, machen einen Halt, um unser Abendessen zu kochen und bestaunen während der Fahrt den schönsten Sonnenuntergang zwischen den Bergen.

Auf einer Wiese zwischen Fluss und Kuhweide schlagen wir dann unser Nachtlager auf. So wie ca. 20 andere Camper. Sie sitzen um ihre Lagerfeuer und genießen die kühle Abendluft und den Sternenhimmel. Da wir so weit fernab der großen Städte sind gibt es hier kaum Lichtverschmutzung, sodass wir auch die Milchstraße sehen können. Und die Sterne leuchten so hell über uns, dass ich sie sogar mit meiner Handykamera festhalten kann.

Zwischen muhenden Kühen und zirpenden Graßhüpfern schlafen wir friedlich.

Samstag 17.05.2025

Am Morgen strahlt die Sonne und somit auch wir. Die Nacht war mit 6 Grad sehr kalt, daher sind wir umso glücklicher, dass sich das Zelt bereits am frühen morgen so langsam durch die Sonne erwärmt. Anfangs ist es jedoch noch etwas nebelig, daher vertreiben wir uns noch die Zeit mit Lesen bis es draußen etwas wärmer ist.

Das Wetter ist richtig toll und wir genießen leckere Pfannekuchen mit Blick in die Natur. Nur eins stört hier leider so richtig. FLIEGEN! Und das nicht zu wenig. Erst sind es nur ein paar, aber von Minute zu Minute werden es mehr. Irgendwann zähle ich alleine auf meinem linken Fuß schon 10 Fliegen. Außerdem fliegen sie uns die ganze Zeit ins Gesicht. Das geht so nicht! Wir halten es hier keine 5 Minuten mehr aus.

Also packen wir mal wieder in Blitzgeschwindigkeit alles zusammen und suchen uns etwas gemütlicheres raus. Ein Campingplatz 15 Minuten von hier. Und als wir ankommen werden wir nicht enttäuscht.

Ein ruhiger Platz, gehegt und gepflegt, direkt am Fluss mit ein paar Ziegen, die sich die Bäuche in der Sonne wärmen. Na idyllischer gehts ja wohl kaum! Hier können wir uns wohlfühlen und den ganzen Tag die Sonne genießen. Einen großen Spaziergang und leckeres selbstgekochtes Essen gibt es natürlich auch wieder. Ist ja klar!

Auf unserem Spaziergang kommen wir ins staunen. Denn vor der Brücke (über welche wir trotzdem laufen) ist die Straße eingebrochen und in den Fluss gefallen. Es sieht nach einem Erdrutsch aus. Wir fragen uns, ob wohl versehentlich jemand dort entlang gefahren und ins Wasser gefallen ist, ehe die Straße gesperrt wurde. Die Aussicht von der Brücke ist übrigens wunderschön. Balsam für die Seele!

Auch diese Nacht ist wieder etwas frisch, aber dicht aneinander gekuschelt halten wir uns warm.

Zurück nach Sydney

Sonntag, 18.05.2025

Auch heute genießen wir nach der kalten Nacht nochmal eine richtig heiße Dusche, um wieder warm zu werden. Danach sitzen wir noch in der Sonne und genießen unser Frühstück. Um 10 Uhr heißt es dann mal wieder Checkout. Zum Abschied machen wir nochmal einen großen Spaziergang in der schönen Natur und dann geht es weiter.

Wir fahren wieder den ganzen Tag. Machen außer an zwei tollen Aussichtspunkten nur Pipi- und Essenspausen und kommen im Dunkeln dann endlich in einem Vorort von Sydney an. Noch sehr weit außerhalb, aber immerhin schon Sydney.

Als wir in einem kleinen Park ankommen hüpfen mal wieder ein Dutzend Kängurus und mehr an uns vorbei. Auf einem Schild steht fett „Campen verboten“, was die anderen Camper wohl nicht zu stören scheint. Und es sind nicht wenige. Auf der ganzen Wiese verteilt stehen Wohnwagen, Wohnmobile, Autos mit Dachzelten usw. Tja, dann gesellen wir uns wohl dazu. Wird schon ok sein, denken wir uns.

Wir finden ein kleines freies Plätzchen zwischen zwei Bäumen, klappen unser Zelt auf und kuscheln uns warm ein. Unsere allerletzte Nacht im Dachzelt bricht an!

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