Weltreise Weekly Update #9 – Can Tho & Ho Chi Minh

Erlebe in unserem Reisetagebuch die Reise unseres Lebens hautnah mit. Tauche tief in unsere Gedankenwelt ein, verfolge unsere Reiseroute auf Schritt und Tritt und lass dich in die Weiten der Welt mitnehmen.
Wir lassen Deutschland hinter uns und bereisen 1 Jahr lang mit dem Rucksack die Welt. Du erfährst hier in wöchentlichen Updates nicht nur von unserem aktuellen Standort, sondern auch von unseren alltäglichen Erlebnissen und wie wir uns dabei fühlen.
Lies in diesem Beitrag über unsere Grenzüberquerung von Kambodscha nach Vietnam und wie wir Vietnams Süden entdecken. Sei hautnah mit dabei, wie wir das Mekong Delta mit seinen schwimmenden Märkten erkunden und das Großstadtleben in Ho Chi Minh erleben.
Letzter Tag in Kambodscha – Phnom Penh
10.03.2025
Heute ist mal wieder Montag. Der Start in diese Woche ist ziemlich unspektakulär. Wir befinden uns noch in Phnom Penh in Kambodscha. Jedoch ist heute unser letzter Tag hier.
Wir genießen das leckere Frühstück in unserem Hotel und gehen dann wieder auf unser Zimmer. Dort arbeiten wir bis in den frühen Nachmittag an unserem Blog. In der letzten Woche habe ich die Arbeit am Blog etwas vernachlässigt, bzw. brauchte ich mal eine Pause davon. Daher wird das jetzt nachgeholt!
Für eine „kleine Pause“ machen wir uns auf den Weg zu einem Amazon Café. Hier gehen wir jeden Tag hin, seitdem wir in Kambodscha sind. Ich hole mir meinen täglichen Matcha und Jona wechselt zwischen Iced Coffee, Chocolate Frappé und Iced Matcha. Da wir den kleineren Straßenständen nicht ganz vertrauen was Getränke angeht, ist das Amazon Café definitiv unser Café der Wahl.
Fun Fact: Das Café Amazon ist eine Thailändische Kette. Meistens befinden sich die Cafés in Malls, an Tankstellen oder oder in Stadtzentren. Weltweit ist es die 6. größte Café Kette.
Auf dem Weg dorthin schlängeln wir uns mal wieder über und an den Bürgersteigen entlang. Wir haben schon vor einer Weile gemerkt, dass es typisch für Südostasien ist die wenigen Bürgersteige die es gibt, auch noch komplett zuzubauen. Entweder mit Ständen, Motorrädern, parkenden Autos oder anderem Zeug. Deswegen muss man dann oft am Rand der Straßen entlang laufen.
Was uns in Kambodscha auch direkt aufgefallen ist. Der Straßenverkehr ist hier nochmal eine Nummer extremer als in den anderen Ländern bisher. Alle fahren wild durcheinander. Wenn man zum Beispiel über eine Kreuzung fährt hupen einfach alle in Dauerschleife und die Autos und Roller schlängeln sich an dir vorbei. Hier fahren wir lieber nicht selbst! Obwohl ich mir bei den Tuktuk und Grab Fahrern auch nicht immer so sicher bin, dass wir mit ihnen vor einem Unfall verschont bleiben.
Nachdem wir unsere eisgekühlten Getränke genossen haben, wollen wir noch Snacks für die Fahrt morgen kaufen. Denn morgen geht es weiter nach Vietnam. Unser Freund und Helfer 7-Eleven lässt uns da natürlich nicht im Stich. Für uns immer ein sicherer Hafen, weil man hier einfach weiß was man bekommt.
Fun Fact: 7-Eleven ist ein internationaler Einzelhandelskonzern, welcher weltweit die größte Kette an Einzelhandelsgeschäften betreibt. Da die Geschäfte ursprünglich mal von 7 bis 23 Uhr geöffnet waren leitet sich der Name von den Öffnungszeiten ab. Heute sind die meisten Filialen aber rund um die Uhr geöffnet. Die Stores sind im asiatischen Raum überall zu finden und bieten eine große Bandbreite an Produkten. Man findet hier alles von Lebensmitteln, Getränken und Eis, über Kosmetikprodukte und sogar Artikel für Babys.
Den Abend lassen wir entspannt im Hotel vor dem Fernseher ausklingen, mit bestelltem Essen und Karate Kid.
Grenzübergang von Kambodscha nach Vietnam
11.03.2025
Ein leises klingeln holt mich aus dem Schlaf. Früh Morgens um 6 klingelt bereits unser Wecker. Unsere Taschen haben wir zum Glück am Vorabend gepackt. Also heißt es jetzt nur noch anziehen und frühstücken. Ein letztes Mal genießen wir das großzügige Buffet in unserem Hotel, bevor uns unser Grab zur Busstation bringt.
Nach 3 Stunden Fahrt kommen wir an der Grenze zu Vietnam an. „Border Vietnam Vietnam“ ruft uns unser Fahrer zu. Dann schmeißt er uns aus dem Auto raus und sagt uns, dass wir hinter der Grenze in einen neuen Bus steigen müssen. Aber zuerst müssen wir uns noch aus Kambodscha ausstempeln lassen.
Etwas ratlos laufen wir über das Gelände bis wir das richtige Gebäude finden. Dort stellen wir uns in eine kleine Reihe an und lassen uns einen Stempel mit dem heutigen Datum geben. Das wäre schonmal geschafft!
Hm ok, wohin jetzt? Wir sind wieder etwas planlos. Ein Einheimischer bemerkt das und zeigt nach rechts. „Vietnam“ sagt er. Ah ok in diese Richtung also.
Nach etwa 100 Metern kommen wir an einem kleinen Häuschen vorbei. Hier wird nochmal der Ausreisestempel kontrolliert. Von hier aus können wir schon die Vietnamesische Grenze sehen. Ok, anscheinend müssen wir da jetzt einfach rüberlaufen. An der „Border Immigration“ angekommen, kontrolliert jemand unsere Pässe, gibt uns einen Stempel und misst unsere Temperatur an der Stirn. Einen Nachweis wann und wohin wir wieder ausreisen will allerdings niemand sehen. Na gut, dann halt nicht. Wir haben es geschafft. Wir sind offiziell in Vietnam!


Aus der Grenzkontrolle raus, gehen wir zu einem kleinen Café. So hat man es uns bei einem Zwischenstopp gesagt. Eine Mitarbeiterin des Busunternehmens hat außerdem ein Foto von uns gemacht, damit unser Fahrer uns das Foto zeigen kann. So wird hier verhindert, dass man aus Unwissenheit zu den falschen Leuten ins Auto steigt.
Wir sitzen schon eine Weile im Café. Bestimmt 1 1/2 Stunden, bis auf einmal jemand zu uns kommt und sagt: „Your Bus is broken!“ Oh nein und jetzt? Er sagt uns, dass wir zu einer Busstation gebracht werden und von dort aus einen anderen Bus nehmen müssen. Der kommt allerdings erst in 3 Stunden. Puh ok. Dann müssen wir wohl noch länger in der Hitze draußen sitzen und schwitzen.
2 Stunden sitzen wir schon an der Bushaltestelle als unser Bus nach Can Tho endlich einfährt. Trotzdem heißt es jetzt noch eine Stunde warten. Nachdem alle Menschen aus dem Bus ausgestiegen sind, beginnen die 2 Busfahrer an dem Bus zu hantieren. Irgendwas muss kaputt sein, denn bis zur Abfahrt liegt jemand mit Werkzeug unter dem Bus und repariert irgendetwas. Drücken wir uns mal die Daumen, dass er bis zu unserem Ziel ohne Probleme durchfährt.
Wir steigen in den Bus ein. Ein Sleeper Bus. Spannend. Eigentlich hatten wir nicht vor je mit einem zu fahren, aber dann kommt das jetzt wohl auch auf unsere Liste. Aber wie es aussieht ist es auch nicht unbedingt einer der komfortablen Sorte. Ich passe gerade noch so in den Sitz, aber Jona ist viel zu groß. Schau ma mal was wird.

Die ersten 2 Stunden der Fahrt hält der Bus gefühlt alle 5 Minuten an. Auf Google Maps verfolgen wir die Route und es sieht so aus als wären wir noch gar nicht vorangekommen. Puh das wird eine lange Fahrt! Während der Fahrt fragen wir uns zwischendurch, ob wir überhaupt irgendwann nochmal ankommen. In dem Bus ist es suuuper kalt. 5 verschiedene Miniventilatoren direkt über einem. 4 davon kann man zuklappen, aber den größten von allen natürlich nicht. Am Ende der Fahrt friere ich so sehr, dass ich mir das Ende einfach nur noch herbeisehne. Ich winkel meine Beine an, um mich wenigstens etwas zu wärmen. Und zur Toilette muss ich auch noch. Na toll.
Nach 6 Stunden Fahrt in extremer Kälte und ohne Pipipause kommen wir endlich in Can Tho an. Fast hätten wir daran gezweifelt, dass das heute noch was wird. Total kaputt rufen wir uns einen Grab und lassen uns zu unserem Homestay fahren.
Fun Fact: Ein Homestay ist eine Unterkunft mit eigenem Zimmer. Jedoch wohnt man mit einer lokalen Familie in ihrem Zuhause. So kann man als Tourist noch näher in die Kultur eintauchen, da man den Alltag der „Locals“ hautnah mitbekommt. Nicht jedes Homestay ist gleich und wie sehr man von der Familie integriert wird hängt natürlich auch von ihnen ab.
Ein Glück, Kate (die Besitzerin unseres Homestays) empfängt uns super herzlich! Sie bietet uns eine eiskalte Limonade an und sagt uns, dass wir die Unterkunft auch in den nächsten Tagen noch bezahlen können. Wir haben nämlich noch kein vietnamesisches Geld. Hier bezahlt man übrigens mit Dong.
Fun Fact: Der vietnamesische Dong (VDN) ist seit 1978 die offizielle Währung Vietnams. Aufgrund von Inflation ist die Währung sehr wenig wert, denn 1 Dong sind umgerechnet 0,000039 Euro.

Da wir seit unserem Frühstück um 6:30 Uhr außer süßen Snacks keine richtige Mahlzeit mehr hatten, sterben wir vor Hunger. Deswegen wollen wir uns erstmal ein Restaurant suchen und was essen. Aber dafür brauchen wir einen ATM. Denn ohne Bargeld kein Essen. Das ist leider leichter gesagt als getan. Wir finden bei Google Maps zwei Bankautomaten in der Nähe, doch leider wollen die beiden unsere Kreditkarten nicht akzeptieren. Irgendwann geben wir dann die Suche auf. Mittlerweile haben wir schon viertel nach neun.
Aaaaaber zum Glück hatten wir an der Grenze die 2 Dollar nicht passend, welche wir bei der Einreise bezahlen mussten. Wir gaben einen 10er ab und bekamen den Rest in Dong zurück. Genug, dass es für ein Abendessen und etwas zu trinken reicht.
Im nächstbesten Café gibt es eine Suppe und dann zurück in die Unterkunft und ab ins Bett.
Can Tho – Vietnam
12.03.2025
Ausgeschlafen starten wir in den Tag. Die Erholung tut uns gut! Um 9 Uhr gehen wir dann runter zu Kate und hoffen Frühstück zu bekommen. Das ist nämlich in unserer Buchung inkludiert, …dachten wir zumindest. Aber wie es scheint, hab ich wohl nicht richtig hingeschaut. Hupsi. Da Kate jeden Tag frisch einkaufen geht und die Mengen an die Anzahl der gebuchten Frühstücke anpasst, hat sie leider auch nicht genug da. Sie ist aber so lieb uns einen kleinen Teller mit frisch aufgeschnittener Melone und Mango hinzustellen. Das tut so gut! Danach empfiehlt sie uns außerdem einige Restaurants, Sehenswürdigkeiten und stellt einen Kontakt zu Mr. Han her. Ein alter vietnamesischer Bootsführer, der uns 2 Tage später durch das Mekong Delta führen wird.
Fun Fact: Can Tho liegt im südlichen Teil Vietnams und ist die größte Stadt im Mekong-Delta. Die Stadt ist am Hauptarm des Mekong–Flusses gelegen, der sich durch das Delta zieht. Das Mekong-Delta ist ein riesiges Flussdelta, das aus dem Mekong-Fluss hervorgeht, der in viele kleine Flüsse und Kanäle zweigt. Diese Kanäle durchziehen das Delta und bieten den Bewohnern wichtige Transportwege.
Da wir noch immer hungrig sind, führt uns unser erstes Ziel des Tages zu einer der Restaurant Empfehlungen. Tinh Binh, ein vegetarisches Restaurant, welches uns absolut nicht enttäuschen wird. Als wir dort ankommen sind wir schon allein aufgrund der Optik des Restaurants überzeugt. Etwas überfordert mit der Speisekarte sind wir aber schon. Alles unbekannte Gerichte und wenig Bilder. In den touristischen Orten in Thailand waren wir es schon gewohnt das meiste Essen mit Bildern auszuwählen. Hier in Can Tho scheint es aber weniger touristisch zu sein. Was uns definitiv gefällt. Eine willkommene Abwechslung!!
Im Laufe des Tages fällt uns oft auf, wie die Einheimischen uns anschauen. Neugierig, aber freundlich! Sowohl Kinder als auch Erwachsene lächeln uns an, begrüßen uns oder winken uns zu. Wir fühlen uns willkommen hier. Aber auf eine andere Art und Weise als in Kambodscha zum Beispiel. Dort hatte man manchmal das Gefühl ein wandelnder Geldbeutel für einige Einheimische zu sein.
Nachdem wir die Speisekarte analysiert haben bestellen wir Pineapple Fried Rice und Vermicelli. Dazu einen Iced Coffee für Jona und einen frischen Karotten/Orangensaft für mich. Sowohl das Essen als auch die Getränke schmecken so gut!!! Das einzige worüber wir uns wundern ist, dass die Schale der Orange im Getränk grün ist.

Fun Fact: In Vietnam bezeichnet Vermicelli eine Art dünne Reisnudeln, die in vielen traditionellen vietnamesischen Gerichten verwendet werden. Diese Nudeln sind aus Reismehl hergestellt und haben eine sehr feine, fast fadenartige Textur.
Fun Fact: Orangen in Vietnam sind häufig grün, weil sie nicht die gleiche Reifung und Farbentwicklung durchlaufen wie z.B. in europäischen Ländern. In vielen tropischen und subtropischen Regionen können Orangen grün bleiben, auch wenn sie vollständig reif sind. Das liegt an der hohen Luftfeuchtigkeit und den stabilen Temperaturen. Sie verlangsamen die Produktion von Carotinoiden, die für die typische orangene Farbe verantwortlich sind.
Später am Tag machen wir uns auf die Suche nach einem Matcha. In einem Café namens Phuc Long werden wir fündig. Danach treffen wir uns mit Mr. Han, um alles für unsere Mekong Delta Bootstour in 2 Tagen zu klären. Von Kate haben wir heute Morgen einen Google Standort bekommen, an dem wir ihn treffen sollen. Dort angekommen schauen wir uns etwas ratlos um. Dann kommt ein alter Mann von einem kleinen Straßencafé zu uns und fragt ob wir die beiden Touristen für die Tour sind. Wir nicken und er deutet an uns zu setzen.
Da sitzen wir also mit Mr. Han auf kleinen roten Mini Plastikstühlen (an vielen Straßenständen stehen fast bodentiefe Tische mit kleinen Stühlen, die aussehen wie für Kinder). Neben uns sitzen einige Einheimische, die uns neugierig anschauen. Mr. Han lädt uns auf einen Kaffee und einen Tee ein (beides überraschend lecker) und klärt alle Details mit uns. Wir einigen uns auf einen Preis und eine Uhrzeit und unterhalten uns noch etwas mit ihm. So gut wir uns eben verständigen können. Eine etwas bizarre und lustige Situation, aber uns gefällt es irgendwie.

Kleine Sidenote: Zwei Tage zuvor hatten wir Lust den Film Karate Kid zu schauen. Der Kong-Fu Meister in dem Film heißt ebenfalls Mr. Han. Ob das wohl ein Zeichen ist? Ich glaube schon!
Wir genießen noch den leckeren Tee zusammen und verabschieden uns dann von Mr. Han. Wir schlendern einmal über den Night Market, spazieren durch die Stadt und an einem Fluß entlang. Den Abend lassen wir in einer weiteren Restaurant Empfehlung ausklingen.


Was uns am ersten Abend schon auffällt: Vietnam ist extrem günstig! Vor allem was das Essen betrifft. Eine vollständige Mahlzeit mit Getränk kostet pro Person 1-2, vielleicht auch mal 3 Euro.
13.03.2025
Unser Tag starten mit einem Frühstück im Homestay. Diesmal haben wir es auch wirklich gebucht! Kate gibt sich super viel Mühe und serviert uns ein Brot mit Omelette, frischen Orangensaft, aufgeschnittenes Obst und ein Banh Mi.
Fun Fact: Ein Banh Mi ist ein vietnamesisches Sandwich, das eine Kombination aus traditionellen vietnamesischen Zutaten und einer Art französischem Baguette darstellt. Das Baguette ist ein „Überbleibsel“ aus der französischen Kolonialzeit in Vietnam. Das Sandwich wird typischerweise mit verschiedenen Füllungen zubereitet. Darunter gegrilltes Fleisch, Pasteten, eingelegtes Gemüse, frische Kräuter, Chilischoten und eine Sauce (oft Mayonnaise oder eine spezielle vietnamesische Sauce).
Nach dem Frühstück gehen wir sofort los und erkunden die Stadt ein wenig. Unter anderem sehen wir ein kunstvolles altes Haus, eine Marktstraße, zwei Tempel und schlendern etwas an der Promenade eines Flusses entlang. Wir sind den ganzen Tag unterwegs und schlendern gemütlich durch die Stadt. Zwischendurch kühlen wir uns in Cafés oder Shopping Centern ab, um der Sonne und der Hitze zu entgehen und genießen einfach den Tag.
Wir sind uns beide einig, dass Vietnam uns jetzt schon sehr gefällt. Wir sind aber auch gespannt was noch so kommt und was das Land noch zu bieten hat. Besonders weil Vietnam ein sehr lang gezogenes Land ist, in dem sich der Süden sehr vom Norden unterscheidet. Besonders was das Wetter und die Vegetation angeht.
Mekong Delta – Can Tho
14.03.2025
Es ist 4:30 Uhr morgens, während uns das Klingeln des Weckers aus dem Schlaf reisst. Noch etwas schläfrig stehen wir auf und putzen uns die Zähne. In 30 Minuten müssen wir los und brauchen dann weitere 30 Minuten, um zur Anlegestelle der Boote zu laufen. Wir starten am Song Can Tho.
Fun Fact: „Song“ bedeutet auf Vietnamesisch „Fluss“. Daher bedeutet Song Can Tho soviel wie „der Fluss von Can Tho“.
Im Dunkeln führt uns Mr. Han eine Gasse entlang, in der man kaum seine eigene Hand sehen kann, weil es so dunkel ist. Dann kommen wir an einer kleinen Anlegestelle mit mehreren schmalen Sampan Booten an und steigen ein. Das Abenteuer beginnt!
Wir fahren eine ganze Weile bis zur ersten Station, dem Cai Rang Floating Market. Bestimmt 45 Minuten. Dabei können wir zusehen wie die Sonne aufgeht und die Ruhe auf dem Wasser genießen.

Als wir bei dem Floating Market ankommen ist es bereits hell. Ich merke auf der Fahrt dort hin schon, dass mir etwas mulmig im Bauch wird. Das Boot schaukelt sehr, da der Fluß sich nahe einer Mündung zum Meer befindet. Außerdem sind gerade viele Boote zum Floating Market unterwegs, wodurch noch mehr Wellen entstehen.
Wir passieren einige große, aber auch kleine Boote, die Teil des schwimmenden Marktes sind. Verkauft wird dort hauptsächlich Gemüse, wie zum Beispiel Kartoffeln, Kohl, Zwiebeln oder auch verschiedene Obstsorten. Aber auch ganze Gerichte können in den Booten auf dem Wasser erworben und dann im eigenen Boot verzehrt werden.
Fun Fact: Die Händler auf dem schwimmenden Markt kennzeichnen ihre Boote mit langen Holzmasten, an denen frisches Obst und Gemüse festgebunden ist. Hierdurch signalisieren sie den Kunden, welche Waren auf dem jeweiligen Boot verkauft werden.


Mr. Han hält bei einer Frau die Suppe verkauft. Er bindet unser Boot an ihrem fest und bietet uns Nudelsuppe an. Die Suppe sieht super lecker aus, aber ich bekomme gerade echt nichts runter. Im Gegenteil! Jetzt wo wir stehen bleiben und sich immer mehr Boote aneinander reihen, die ebenfalls die leckere Suppe genießen wollen, schaukelt es nur noch mehr. Jona macht das aber gar nichts. Der haut sich nämlich ordentlich den Bauch voll! Zuerst gibt es eine große Schüssel Nudelsuppe, danach ein Banh Mi und zur Abrundung noch einen Becher Kaffee.


Ich bestelle einen heißen Tee, der mir definitiv hilft meinen empfindlichen Magen etwas zu beruhigen! Nach ca. 30 Minuten geht es dann weiter zum nächsten Boot. Diesmal auf eins der großen. Das heißt aussteigen und rüberhüpfen. Dort wird uns Ananas, etwas Süßkartoffel und wieder Tee serviert. Da ich mich eher immer schlechter als besser fühle, muss Jona alles alleine essen. Ich glaube es war fast eine ganze Ananas. Selbst Jona ist jetzt mal so langsam satt 😁.
Nachdem alles aufgegessen ist geht es endlich weiter. Ich kann den Floating Market gerade leider nicht so genießen, da die Übelkeit alles übertönt. Deshalb freue ich mich, dass es weiter geht. Nach einer Weile verlassen wir den großen Fluss und biegen in einen kleinen Seitenarm. Ich freue mich natürlich über das ruhige Wasser. Aber es kommt noch besser!! Wir gehen an Land. Denn wir erkunden jetzt eine Reisnudelfabrik.
So schnell die Reiseübelkeit bei mir entsteht, so schnell verfliegt sie zum Glück auch wieder. Jede Minute mit den Füßen auf dem festen Boden geht es mir besser und besser, bis alles wieder wie beim alten ist. Ab jetzt kann ich die Tour auch richtig genießen!
In der Fabrik zeigt Mr. Han uns wie die Schale vom Reis benutzt wird, um damit Feuer zu machen. Das Feuer erhitzt eine Art Pfanne auf der eine dünne Schicht Reisbrei erhitzt wird. So ähnlich wie bei der Zubereitung von Crêpes. Danach trägt man es mit einer Bambusrolle ab und legt es zum trocknen in die Sonne. Sobald das Reispapier trocken ist, wird es in einer Art Walze zu dünnen Reisnudeln geschnitten. Wir durften den Prozess begleiten und es auch selbst mal ausprobieren. Das hat echt Spaß gemacht!!!


Nach der Nudelfabrik führt Mr. Han uns nochmal zurück auf den großen Fluss und dann in einen weiteren Seitenarm. Hier fahren wir dann durch die kleinen Kanäle des Mekong Delta. Für mich persönlich war das der schönste Teil der ganzen Tour! Ganz alleine fahren wir bestimmt 60 Minuten durch die Kanäle. Vorbei an Palmen, riesigen Mangobäumen voller Früchte, Jackfruit Bäumen, Kokospalmen, Bananenpalmen und vielem mehr. Ganz seicht treibt unser Holzboot auf dem stillem Wasser, während wir dem Zwitschern der Vögel und dem Zirpen der Insekten lauschen. Ansonsten genießen wir die Stille der willkommenen Einsamkeit auf dem Wasser.


Nach einer Weile halten wir an einem kleinen Steg an und gehen wieder an Land. Diesmal zu einer Obstfarm. Hier sehen wir wie Drachenfrüchte, Granatäpfel, Thai Basilikum, Jackfruit, Sternfrüchte und Mangos wachsen. Natürlich dürfen wir auch was davon kosten. Mr. Han bringt uns zwei volle Teller mit Mango und roter Drachenfrucht. So saftig und so lecker! Die Früchte hier schmecken viel intensiver und süßer als bei uns in Deutschland!
Nach dem erfrischenden Snack fahren wir noch eine Weile in den kleinen Kanälen. Auf dem Rückweg kommt uns zum ersten mal seit langem ein anderes Boot entgegen. Bumm! Weder Mr. Han noch der Fahrer des anderen Bootes bemerken das jeweils andere Boot. Da wir uns gerade in einer nicht einsehbaren Kurve befinden, welche von Palmenblättern bedeckt wird, können wir das andere Boot erst sehen als wir kollidieren. Zum Glück ist aber niemandem was passiert.
Zurück auf dem großen Fluss angekommen brauchen noch etwa 45 Minuten um wieder zu der Anlegestelle zu fahren. Immer wieder muss Mr. Han das Boot anhalten, weil sich Plastik in der Schiffsschraube verfängt. Er hebt dann den Propeller aus dem Wasser und schneidet das Plastik mit dem Messer ab. Das macht uns nochmal überdeutlich wie stark das Müllproblem hier ist.


So langsam übermannt mich die Müdigkeit. Ich schaue rüber zu Jona und sehe, dass ihm auch die Augen zu fallen. Es war eine richtig tolle Tour, aber mittlerweile haben wir schon kurz vor 11. Das heißt wir sind seit fast 6 Stunden unterwegs. Wir sind froh als wir anlegen, bedanken und verabschieden uns bei Mr. Han und laufen zurück zum Homestay. Hier wird jetzt erstmal etwas Schlaf nachgeholt und entspannt.
Unser Weg führt uns erst am Abend wieder zum Abendessen nach draußen. Wir genießen ein letztes Mal das Essen in dem vegetarischen Restaurant vom ersten Tag und lassen unseren Aufenthalt in Can Tho hier ausklingen.
Morgen geht’s schon weiter nach Saigon bzw. Ho Chi Minh.
Fun Fact: Die Stadt Saigon, heute bekannt als Ho-Chi-Minh City, trägt zwei Namen aufgrund der historischen und politischen Veränderungen in Vietnam. Der ursprüngliche Name Saigon wurde während der Zeit der französischen Kolonialherrschaft und Südvietnamesischen Republik verwendet. Nach dem Ende des Vietnamkriegs 1975 wurde die Stadt zu Ehren des ersten Präsidenten der Demokratischen Republik Vietnam umbenannt. Ho Chi Minh war eine zentrale Figur im Widerstand gegen die französische Kolonialmacht und später gegen die USA. Sein Gesicht ist noch heute auf jeden Geldschein zu sehen.
Saigon / Ho Chi Minh
15.03.2025
Wir machen uns einen entspannten Morgen, denn unser Bus nach Ho Chi Minh fährt erst um 11 Uhr ab. Um 9 Uhr gibt es Frühstück bei Kate. Es schmeckt so gut! Während wir gerade am Essen sind, kommt Kate mit einer Tüte aus der Küche. Sie hält sie uns hin und sagt, dass sie ein Lunchpaket für unsere Weiterreise vorbereitet hat. Wow! Damit hätten wir nicht gerechnet. Wir sind super dankbar. Kate ist echt so eine super liebe Person und super hilfsbereit. Sie hat uns sogar einen kostenlosen Shuttle Service vom Homestay zum Busbahnhof organisiert.
Wir verabschieden uns von Kate und steigen in den Shuttle. Weiter geht’s! Für die Fahrt nach Ho Chi Minh werden wir wieder mit einem Sleeper Bus reisen. Da haben wir nicht besonders viel Lust drauf, weil die letzte Fahrt ja eher bescheiden war. Vier Stunden soll die Fahrt dauern. Als wir jedoch in den Bus steigen sind wir überrascht. Er sieht viel komfortabler aus und auch sehr sauberer. Man kann seine Sitze mit einer Gardine verschließen und sogar ein kleiner Bildschirm befindet sich vor jedem Sitz. Das ist ja fast luxuriös im Vergleich zur letzten Fahrt.
Nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt machen wir sogar eine Toilettenpause. Bei der Pause bekommen wir vom Busunternehmen Gummilatschen gereicht, da wir am Anfang der Fahrt unsere Schuhe ausziehen und eintüten mussten. Schuhe sind hier im Bus nämlich verboten!
Nach der Pause schaue ich bei Google Maps rein und sehe, dass wir schon fast 2/3 des Weges geschafft haben. Oh, das geht ja unerwartet schnell! Da Jona die Kabine hinter mir hat und ich nach hinten krabbeln müsste, um mit ihm zu sprechen, schreibe ich ihm bei WhatsApp. Auch er ist erstaunt wie schnell wir sind. Nach etwas mehr als 2 Stunden erreichen wir dann unser Ziel, obwohl auf dem Ticket 4 Stunden stand.

Am Busbahnhof in Ho Chi Minh nehmen wir zum ersten Mal einen Linienbus im Nahverkehr. Spannend! Es ist ein kleiner Bus, in den vielleicht 15 Leute reinpassen. Hinter dem Busfahrer sitzt eine Frau, bei der man die Tickets kauft. Wir zeigen ihr auf dem Handy die Station an der wir aussteigen wollen und sie nennt uns den Preis. Gerade mal 50 Cent pro Person für über 30 Minuten Busfahrt!
Gegen 16 Uhr kommen wir am Hostel an, checken ein und machen uns erstmal frisch. So langsam bekommen wir aber auch schon wieder Hunger. Also suchen wir uns ein Restaurant fürs Abendessen raus. Unsere Wahl wird ein Indisches Restaurant und wir machen uns auf den Weg.
Fast 40 Minuten laufen wir bis wir ankommen. Großstadt eben. Beim ersten Blick auf die Speisekarte fällt uns schon auf, dass es etwas teurer ist als die Restaurants der vergangenen Tage. Aber passt schon. Als dann nach dem Essen die Rechnung kommt, sind wir dann doch etwas geschockt. 18€ hat unser Essen gekostet. Klingt vielleicht nicht nach viel für zwei Personen, aber so teuer haben wir in der ganzen Zeit in Südostasien bisher noch nicht gegessen.
Nach einem langen Spaziergang zurück zum Hostel lassen wir uns müde ins Bett fallen.
16.03.2025
Um 7 Uhr beginnt unser Tag. Wir wollen früh los, denn ich habe gestern einige Sehenswürdigkeiten fürs Sightseeing heute rausgesucht. Zuerst lassen wir uns aber das kostenlose Frühstück im Hostel schmecken. Ganz typisch vietnamesisch gibt es eine Nudelsuppe zum Frühstück und als kleinen Snack eine halbe Banane.

Mit vollen Bäuchen geht es zur ersten Sehenswürdigkeit, einer komplett pinken Kirche. Leider dürfen wir das Gelände als Touristen nicht betreten, da gerade ein Gottesdienst gehalten wird. Aber auch hinter dem Zaun können wir sie bewundern.
Passend zu der pinken Kirche besuchen wir direkt im Anschluss auch noch einen pinken Tempel. Da dürfen wir diesmal auch rein, nur leider war es verboten den Tempel von innen zu fotografieren. Ganz anders als bisherige Tempel war er geschmückt mit großen Holzfiguren und Schnitzereien ebenfalls aus Holz. Da gerade viele Chinesen dort sind um zu beten, wollen wir nicht lange stören und es geht für uns weiter.
Direkt nebenan entdecken wir ein kleines Café namens Avolady. Dort werden Avocado Smoothies verkauft, die ziemlich lecker aussehen. Müssen wir natürlich unbedingt ausprobieren! Und guess what, der Smoothie ist richtig lecker!


An der nächsten Station angekommen merken wir leider, dass dort gebaut wird. Die große Kathedrale ist komplett umhüllt von Gerüsten. Direkt nebenan befindet sich aber das alte Postamt im Kolonialstil welches wir uns ebenfalls anschauen wollen.
Auf dem Weg dorthin sprechen uns eine Handvoll vietnamesische Schüler an. Sie fragen uns, ob sie mit uns ein Interview über vietnamesisches Essen führen dürfen. Klar! Da machen wir natürlich mit. Zum Dank bekommen wir nach dem Interview eine kleine Goodiebag mit einem Schlüsselanhänger. Super süß!
Eine ganze Weile sind wir noch unterwegs und schauen uns unter Anderem einen Markt, einen weiteren Tempel und die Appartement Cafés an. Die Appartement Cafés sind ein echtes Highlight gewesen. Ein ganzes Haus, bestehend aus vielen Wohnungen, die alle zu kleinen Cafés umgebaut wurden. Sie sind im ganzen Haus verteilt, sodass man in jedem Stockwerk etwas Neues entdecken kann. Hier lassen wir uns 2 kalte Getränke schmecken und buchen uns eine Spa Behandlung für später. Allerdings nicht hier im Gebäude.


Im Internet habe ich schon ganz oft Hair Spa Behandlungen gesehen und wollte das unbedingt mal ausprobieren. Außerdem war eh mal wieder eine Haarwäsche fällig. Da die Wasserqualität in Asien nicht besonders gut ist, versuche ich meine Haare eher selten zu waschen, um sie zu schonen. Da kommt mir die Spa Behandlung sehr gelegen! Für schlappe 9€ genieße ich eine Behandlung mit Shampoo, Conditioner, Keratintreatment, Oiltreatment, Kopf-/Nacken- und Schultermassage und anschließendem Blowout. Jona bekommt währenddessen auch eine Kopf- und Nackenmassage und lässt sich auch seine Haare waschen. Das tat gut!! Vor allem nach dem anstrengenden Sightseeing Tag.
Fun Fact: Ein Hair Spa ist eine spezielle Behandlung für das Haar und die Kopfhaut, die darauf abzielt, das Haar zu revitalisieren, zu pflegen und zu stärken. Es handelt sich um eine Kombination aus verschiedenen Techniken, wie Massagen, Feuchtigkeitspflege, Kopfhautbehandlungen und speziellen Haarmasken. Das Konzept des Hair Spa stammt aus Asien. In Indien ist es Teil der traditionellen ayurvedischen Heilkunst.
Nach dem Hair Treatment machen wir uns auch schon auf den Weg zum Abendessen. Etwas früh noch um 17:30 Uhr, aber was soll’s. Den Abend lassen wir dann im Hostelzimmer mit einer Serie auf dem Laptop ausklingen. Nachdem wir heute 22 km zu Fuß zurückgelegt haben sind wir ganz schön platt.
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