Botswana Reisebericht – Mobile Safari und Self-Drive Abenteuer

In Botswana erwachten die Tierdokumetationen aus meinem Fernseher zum Leben. Hier überzeugt ein Naturspektakel nach dem anderen. Doch nicht nur die ewigen Weiten der atemberaubenden Landschaften, sondern auch die aufregende Tierwelt ziehen dich in ihren Bann. Lies in diesem Beitrag wie meine Eltern und ich (Jonathan) unsere 3 wöchige Afrikareise erlebten und welche Eindrücke sie bei uns hinterließ.
Wusstest du schon?
5 Fakten über Botswana
- Botswana ist das Land mit den meisten Elefanten auf der ganzen Welt. Mit rund 130.000 Tieren leben hier fast ein Drittel aller Elefanten Afrikas.
- Das Okavango Delta in Botswana ist das größte Binnendelta der Welt und eines der größten und tierreichsten Feuchtgebiete Afrikas.
- Einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Botswanas ist die Viehzucht. Im Land gibt es ungefähr doppelt so viele Rinder wie Menschen.
- Im Jahr 1967 wurden in Botswana die ersten Diamanten entdeckt. Heute ist das Land der zweitgrößte Diamanten Produzent der Welt.
- Botswana gilt als das demokratischste Land in Afrika und hat weniger Korruption als viele westliche Industriestaaten.
Übersicht unserer Reise
Insgesamt verbrachten meine Eltern und ich 3 Wochen in Botswana. Erst waren wir mit 2 Guides auf einer mobilen Safari unterwegs, auf welcher wir mitten in der Natur zwischen wilden Tieren gezeltet haben. Außerdem haben wir die berühmten Victoria Fälle besucht und sogar eine Nacht unter freiem Himmel in einem ausgetrockneten Salzsee geschlafen. Anschließend mieteten meine Eltern und ich einen Geländewagen mit Dachzelten, um eine Woche alleine durch die Wildnis Botswanas zu touren.
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- und 2. Tag – Ankunft in Maun und Stadttour
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- und 4. Tag – Safari Wanderungen im Okavango Delta
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- bis 8. Tag – Mobile Safari im Moremi Game Reserve
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- bis 11. Tag – Mobile Safari im Chobe National Park
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- Tag – Viktoriafälle
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- Tag – Vorbereitung unserer self-drive Tour
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- Tag – Übernachtung in der Makgadikgadi Salzpfanne
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- und 16. Tag – Self-Drive Safari im Makgadikgadi National Park
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- und 18. Tag – Self-Drive Safari im Central Kalahari Game Reserve
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- und 20. Tag – Rückfahrt nach Maun und Abreise
Maun
Maun ist zwar nicht die Hauptstadt Botswanas, gilt aber als seine Safari Hauptstadt. Denn von hier starten fast alle Safaris in das Okavango Delta. Die Stadt ist eher beschaulich und hat rund 50.000 Einwohner. In Maun haben wir eine Stadtführung von zwei lokalen Guides bekommen, die für die Organisation Travel for Impact arbeiten. Die Tour war echt cool und ich kann es jedem empfehlen, der in Maun vorbei kommt.
Stadttour durch Maun
Bei der Tour durch Maun haben wir als erstes den Markt besucht. Dort gibt es allerlei Gewürze, exotische Früchte und ganz viele einheimische Gewänder und Kleider. Es war spannend so viele Lebensmittel zu sehen, die ich vorher noch nicht kannte. Nach dem Markt haben wir einen typischen Car Wash besucht, von denen es dutzende in Maun gibt. Es ist eine Art Garage, in der Leute ihr Auto putzen lassen. Außerdem dient es auch als sozialer Treffpunkt unter den Einheimischen. Eine ziemlich coole Idee finde ich.
Später durften wir in einer Lehmhütte Frauen besuchen, die dort traditionelle Körbe flechten. Sie zeigten uns nicht nur wie das Handwerk funktioniert, sondern ließen es uns im Anschluss auch selbst einmal versuchen. Das war gar nicht so leicht, aber hat total viel Spaß gemacht!
Zum Abschluss der Stadttour bekamen wir ein traditionelles Essen aus Mais-Pap (so ähnlich wie Polenta), einer Auswahl an Wurzelgemüse und einer Art Pulled Beef. Optisch war das Essen eher weniger ansprechend und sah ungewohnt aus. Geschmacklich jedoch, hat es uns definitiv überzeugt!
Okavango Delta
Wenn man an eine Safari in Afrika denkt, dann denkt man meistens an eine Safari mit dem Auto. Im Okavango Delta haben wir eine ganz andere Art der Safari kennen gelernt. Und zwar zu Fuß und mit Mokoros.
Mokoro Fahrt ins Delta
Am Rand des Okavango Deltas wurden wir von einer Gruppe Mokoro Fahrern empfangen. Mokoros sind schmale Boote, die so ähnlich aussehen wie Kanus. Sie wurden früher aus einem einzelnen Baumstamm hergestellt. Dies ist aber eher weniger nachhaltig, weshalb sie heute meistens aus Fiberglas hergestellt werden.
Mit den Mokoros wurden wir über schmale Wasserwege tiefer ins Delta gebracht. Die Fahrt führte uns durch von Papyrus und Schilf bewachsene Auen. Von den Booten aus konnten wir viele interessante Vögel und sogar ein paar Elefanten sehen. Der Vorteil der Mokoros ist, dass sie keinen Motor haben. Dadurch hört man nur die Geräusche der Natur und ganz ihr gebannt lauschen. Die Fahrt nahm ich als sehr angenehm und entspannend wahr.
Zeltlager im Delta
Nach 2 Stunden auf den Mokoros sind wir an unserem Zeltplatz angekommen. Hier bauten wir zum ersten mal die Zelte, in denen wir während der gesamten mobilen Safari geschlafen haben. Zuerst hat das Aufbauen noch etwas länger gedauert. Aber mit der Zeit wurden wir echt gut darin, weil wir fast alle zwei Tage die Zelte abgebaut und an einem neuen Platz wieder aufgebaut haben.
Zum Camp gehörten natürlich auch eine Dusche und eine Toilette. Für die Toilette haben wir ganz rustikal ein Loch gegraben. Hierüber kam im folgenden Schritt ein Toilettensitz und zuletzt wurde drumherum eine Kabine angebracht. Diese bestand aus einer Zeltplane. Zum „abspülen“ hat man einfach etwas Sand auf sein Geschäft geschaufelt. Das war am Anfang etwas befremdlich aber wir haben uns zum Glück schnell daran gewöhnt.
Safari Wanderungen
Wir waren 2 Nächte bei dem Zeltplatz im Okavango Delta. An dem Tag dazwischen haben wir morgens und abends mit unseren Guides Safari Wanderungen gemacht. Es war sehr beeindruckend mitten zwischen den wilden Tieren zu laufen. Auf der restlichen mobilen Safari haben wir Pirschfahrten mit dem Safari Auto gemacht. Deshalb hat es sich sehr besonders angefühlt in dieser Wildnis zu Fuß unterwegs zu sein.
Auf unserer ersten Wanderung haben wir nicht weit von unserem Camp eine Elefantenherde gesehen. Wir waren alle sehr beeindruckt so nah an diesen majestätischen Tieren zu sein. Damit die großen Tiere uns nicht bemerken mussten wir leise sein und uns ruhig verhalten.
Ein Stück weiter haben wir Giraffen und eine Herde Impalas entdeckt. Wieder ein Stück weiter waren es Paviane und Warzenschweine. Ich war überrascht wie viele verschiedene Tierarten wir auf einem kleinen Raum sehen konnten.
Moremi Game Reserve
Nach der Rückfahrt mit den Mokoros ging es mit dem Safari Auto weiter zum Moremi Game Reserve. Dieses Wildreservat umfasst den östlichen Teil des Okavango Deltas und ist weltweit bekannt für seine unberührte Natur. Außerdem ist es berühmt für die vielen Tierbeobachtungen die hier gemacht werden können.
Afrikanische Wildhunde
Direkt am ersten Morgen im Moremi Game Reserve konnten wir ein Rudel Afrikanischer Wildhunde beobachten. Unser Guide erzählte uns, dass es mittlerweile nicht mehr viele dieser Tiere gibt. Immer wieder werden Afrikanische Wildhunde von Bauern getötet, aus Angst um ihr Vieh.
Raubkatzen
In einem Baum konnten wir ganz versteckt einen wunderschönen Leoparden entdecken. Wir Touristen konnten den Leoparden erst sehen als wir schon näher am Baum waren. Aber unser Guide hatte ihn mit seinem scharfen Blick schon von einem ganzen Stück weiter weg entdeckt.
Leoparden verstecken sich oft in Bäumen um auf ihre Beute zu lauern. Wenn sie ein Tier erbeutet haben, ziehen Leoparden es hoch in einen Baum, um es dort ungestört zu verzehren.
An unserem letzten Tag im Moremi Game Reserve haben wir zum ersten mal auf unserer Reise Löwen gesehen. Es war ein unwirkliches Gefühl diese riesigen Raubtiere aus nächster Nähe und in freier Wildbahn zu sehen.
Wir haben das Löwenrudel eine ganze Weile aus dem Safari Auto heraus beobachtet. Ich fragte unseren Guide, ob es die Tiere nicht stört wenn wir sie beobachten. Darauf hat der Guide geantwortet, dass die Tiere uns gar nicht als einzelne Personen wahrnehmen. Für sie sei das Safari Auto ein einzelnes großes Objekt, wie ein Elefant. Deshalb sollten wir in der Nähe von Tieren stets leise sein und keine hektischen Bewegungen machen.
Chobe National Park
Vom Moremi Game Reserve ging es für uns weiter Richtung Norden zum Chobe National Park. Dieser Nationalpark ist bekannt dafür, dass es dort das größte Elefantenvorkommen der Welt gibt. Man kann hier Herden mit bis zu 200 Tieren antreffen.
Der Fluss Chobe verläuft genau auf der Grenze zwischen Botswana und dem Caprivi Streifen in Namibia. Jedoch erstreckt sich der Chobe National Park auch über trockenere Gebiete südlich vom Fluss Chobe.
Savuti
Auf dem Weg zum Fluss Chobe haben wir einen Zwischenstopp in Savuti gemacht. Um Savuti ist die Landschaft deutlich trockener als im Okavango Delta. Hier erstreckt sich die Savanne bis zum Horizont und man kann Elefanten, Giraffen und Zebras sehen, die Kilometer weit entfernt sind.
In dieser Gegend gibt es in der Trockenzeit nur wenige Wasserlöcher in denen noch Wasser ist. Unser Guide sagte uns, dass das eine Folge des Klimawandels sei. Mittlerweile werden einige Wasserlöcher von Pumpen mit Grundwasser versorgt. Denn sonst gäbe es in manchen Gegenden gar kein Wasser mehr für wilde Tiere. Das hat mir ein mulmiges Gefühl gegeben. Dass man hier mitten in der unberührten Natur die Folgen der Globalisierung spürt gibt einem zu denken.
An einer entlegenen Wasserstelle bei Savuti konnten ein großes Löwenrudel aus über 20 Tieren mit zwei kleinen Jungen beobachten. Nach einer Weile konnten wir in der Ferne eine Herde Gnus entdecken, die wohl ebenfalls durstig waren und an die Wasserstelle wollten. Die Herde blieb für die Löwen nicht unbemerkt und kurz darauf konnten wir den Löwen bei der Jagd zusehen. Die Löwen waren zwar nicht erfolgreich, aber es war ein spektakulärer Anblick.
Der Fluss Chobe
Von Savuti sind wir weiter nach Norden zum Fluss Chobe gefahren. Im Gegensatz zu der trockenen Savanne rund um Savuti ist der Chobe von einer saftig grünen Graslandschaft umgeben. Bei unserer Ankunft konnten wir von einer Anhöhe kilometerweit den Flussverlauf überblicken. Das war ein richtig schöner Anblick.
Das Gebiet um den Chobe ist weltweit bekannt für seine enormen Tiervorkommen. Während unseren Pirschfahrten konnten wir riesige Herden von Elefanten und Büffeln beobachten. Davon war ich sehr beeindruckt. Einmal haben wir sogar ein kleines Elefanten Baby gesehen, das höchstens ein paar Wochen alt war.
Am Chobe konnten wir viele verschiedene Tierarten beobachten. Neben Elefanten und Büffeln haben wir Rappen- und Pferdeantilopen gesehen. Außerdem Giraffen, Schakale, Löwen, einen Leoparden, Paviane und noch vieles mehr. Hier haben wir auf unserer Reise die meisten verschiedenen Tierarten gesehen.
Victoriafälle
Nach der mobilen Safari waren wir für einen Tag in Simbabwe bei den Victoriafällen. Die Victoriafälle liegen genau auf der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia und sind mit 1.700 Metern der breiteste Wasserfall der Welt. Für die Fahrt zu den Victoriafällen haben wir von Botswana knapp 2 Stunden gebraucht.
Der Anblick dieser gigantischen Wasserfälle war atemberaubend. Wenn man direkt neben den Wasserfällen steht hört man nur noch das Rauschen. Die Wassermassen, die jede Sekunde herabstürzen sind unvorstellbar. Ich empfehle jedem, der eine Tour durch Botswana macht, einen Abstecher zu den Victoriafällen zu machen!
In Livingstone bei den Victoriafällen haben wir eine Nacht in der Pioneers Lodge verbracht. Von dort haben wir mit dem Taxi etwa 10 Minuten zu den Victoriafällen gebraucht. Wir hatten erst überlegt zu Fuß zu gehen, aber so hätten wir wohl eine knappe Stunde pro Strecke gebraucht.
Bei den Victoriafällen kann man verschiedene Aktivitäten wie Bootstouren und Helikopterflüge buchen. Da wir nur einen Tag vor Ort waren, haben wir uns für eine einfache Wanderung entlang der simbabwischen Seite der Wasserfälle entschieden. Der Wanderweg liefert einen perfekten Blick auf die Fälle und war ein cooles Erlebnis.
Übernachtung unter freiem Himmel
Nach der Rückkehr von den Victoriafällen war der erste Stopp unserer Self-Drive Tour bei der Planet Baobab Lodge. Von der Lodge wurden wir mit 3 weiteren Touristen in die Makgadikgadi („Machadi chadi“) Salzpfannen gebracht um dort eine Nacht unter freiem Himmel zu verbringen.
Die Makgadikgadi Salzpfannen sind mehrere ausgetrocknete Salzseen. Mit einer Fläche von über 8400 km2 bilden sie eine der größten Salzpfannen der Erde. Man kann die Salzpfannen sogar vom Weltall sehen. In der Regenzeit füllen sich die Seen einige Zentimeter mit Wasser. Dann sind sie die Heimat von Tausenden Flamingos und anderen Wasservögeln. In der Trockenzeit sind die Seen ausgetrocknet und der Boden ist bis zum Horizont von Salz und Sand bedeckt.
Besuch bei den Erdmännchen
Auf dem Weg zu den Salzpfannen haben wir einen Zwischenstopp bei einer Erdmännchen Kolonie gemacht. Die Kolonie wird seit mehreren Jahren von Wildhütern der Planet Baobab Lodge begleitet und erforscht. Wenn eine Gruppe Touristen kommt, sagt der Wildhüter, der die Erdmännchen gerade begleitet, per Funkgerät Bescheid wo sich die Kolonie befindet. Denn die Erdmännchen sind nicht immer am gleichen Ort, sondern wandern umher und bauen sich immer neue Höhlen.
Die Erdmännchen haben sich inzwischen an die Nähe der Menschen gewöhnt. Sie sind aber trotzdem wilde Tiere und sollten als solche respektiert werden. Von dem Wildhüter konnten wir sehr viel über das Verhalten der Erdmännchen lernen. Er erklärte uns wie die Erdmännchen Skorpione jagen und wie sich vor Raubtieren und Greifvögeln schützen.
Der Besuch bei den Erdmännchen war für mich eines der Highlights auf unserer Reise. Die kleinen Wüstenbewohner sind super niedlich und sehr aufgeweckt. Denn sie sausen die ganze Zeit umher, kommunizieren miteinander und halten Ausschau nach Fressfeinden. Abgesehen davon unserer Anwesenheit haben sie sich nicht stören lassen.
Nacht in der Salzpfanne
Nach unserem Besuch bei den Erdmännchen ging es weiter zum Rand der Makgadikgadi Salzpfannen. Hier sind wir auf Quads umgestiegen und auf ihnen in den ausgetrockneten Salzsee gefahren. Nach einigen Minuten Fahrt konnten wir um uns herum nichts mehr sehen außer der Salzwüste.
Tipp: Setz bei einer Quadfahrt in die Salzpfannen am besten eine Sonnenbrille auf und leg dir ein Tuch über Mund und Nase. Sonst bekommst du schnell Staub in die Augen oder atmest ihn ein.
Auf der Hälfte der Strecke haben wir angehalten um den Sonnenuntergang anzuschauen. Es sah surreal aus wie sich der Himmel und der weiße Boden orange gefärbt haben, bevor die Sonne hinterm Horizont verschwunden ist.
Nach weiteren 20 Minuten Fahrt haben wir unser Camp in der Mitte des ausgetrockneten Sees erreicht. Hier brannte bereits ein Lagerfeuer und auf einem Grill wurde unser Abendessen vorbereitet. Unsere Betten bestanden aus Matratzen, die in rechteckigen Reißverschlusstaschen auf dem Salzboden lagen. In den Taschen war jeweils eine Decke und ein Kissen, sodass man sich wie in einer Sardinendose einpacken konnte. Unten ist ein Foto damit du es dir besser vorstellen kannst 😄
In der Nacht haben wir unter freiem Himmel geschlafen. Es war ein seltsames Gefühl mitten in dieser lebensfeindlichen Umgebung zu sein, weit und breit keine anderen Menschen oder Tiere. Es hat sich ein bisschen so angefühlt als wären wir auf dem Mond.
Während der Nacht konnten wir unglaublich viele Sterne und die Milchstraße sehen. Vor dem Schlafengehen hat uns unser Guide verschiedene Sternzeichen und deren Bedeutung für die früheren Buschmenschen erklärt.
Am nächsten Morgen ging es mit den Quads zurück zur Planet Baobab Lodge.
Tipp: Nimm für eine Übernachtung in den Salzpfannen ein Mütze und genügend warme Schlafklamotten mit. Nachts kann es kalt und windig werden.
Makgadikgadi National Park
Von Planet Baobab ging unsere Self-Drive Tour weiter zum Makgadikgadi National Park. Hier haben meine Eltern und ich zum ersten mal in den Dachzelten unseres gemieteten Geländewagens übernachtet. Das war auch unsere erste Nacht in der Wildnis ohne einen Guide bei uns zu haben. Es war ein aufregendes Gefühl. Aber durch die mobile Safari haben wir uns gut vorbereitet gefühlt.
Boteti Fluss
Unser Zeltplatz war in der Nähe des Boteti Flusses. Wir haben uns die meiste Zeit am Boteti aufgehalten, denn hier kann man im Makgadikgadi National Park die meisten Tiere beobachten. Abseits vom Fluss wird es sehr trocken und sandig. Deshalb sind dort auch weniger Tiere unterwegs.
Am Boteti konnten wir viele Zebras beobachten und einige Elefanten, die sich im Wasser abgekühlt haben. Direkt neben einem Weg entlang des Boteti konnten wir Löwen dabei zuschauen, wie sie eine Giraffe verzehrt haben. Die Löwen lagen dabei links und rechts neben dem Weg auf dem wir gefahren sind. Es war ein komisches Gefühl direkt zwischen den Raubkatzen durch zu fahren. Aber die Löwen haben sich nicht von uns stören lassen und wir konnten ihnen in aller Ruhe beim Fressen zuschauen.
Central Kalahari Game Reserve
Die letzte Etappe unserer Reise führte uns in das Central Kalahari Game Reserve. Das Reservat liegt in Zentral Botswana und ist mit einer Fläche von über 50.000 km2 größer als die Niederlande und damit das zweitgrößte Wildreservat der Welt.
Ewige Weiten und wenig Wasser
Die Landschaft im Central Kalahari Game Reserve ist hauptsächlich flach und von Büschen und trockenem Gras bedeckt. Wir hatten einen Zeltplatz im Deception Valley innerhalb vom nördlichen Teil des Reservats. In der näheren Umgebung waren nur drei Wasserlöcher an denen es zu dem Zeitpunkt noch Wasser gab.
Die Ranger am Eingangstor des Reservats haben uns gesagt, dass wir bei den drei Wasserlöchern die besten Chancen haben um Tiere zu beobachten. Also haben wir uns die meiste Zeit in der Nähe der näheren beiden Wasserlöcher aufgehalten. Das dritte Wasserloch war einen Tagesausflug entfernt, was uns etwas zu weit war.
Pirschfahrten in der Kalahari
Auf unseren Pirschfahrten im Central Kalahari Game Reserve trafen wir kaum andere Menschen. Auch Tiere haben wir hier weniger gesehen als in den anderen Reservaten und National Parks. Dennoch konnten wir in der Kalahari einige der schönsten Tiere beobachten. Zum Beispiel endeckten wir Oryxantilopen und Springböcke mit ihren interessanten Gesichtsmustern.
Tipp: Im Central Kalahari Game Reserve ist es sehr trocken und es gibt nur wenige Wasserstellen. Daher kann man in der Nähe dieser die meisten Tiere beobachten.
Um wilde Tiere zu entdecken, mussten wir immer sehr genau hinschauen. Bei unserer letzten Pirschfahrt hatten wir unglaubliches Glück. Denn wir haben unter einem Busch eine Geparden Mutter mit drei Jungen entdeckt. Die Geparden waren in dem trockenen Gras perfekt getarnt und kaum zu sehen. Diese Sichtung war für uns etwas ganz Besonderes, da es selbst in Botswana nicht mehr allzu viele Geparden gibt. Das war wirklich ein krönender Abschluss für unsere Reise.
Am spannendsten im Central Kalahari Game Reserve fand ich die unendlich weite Landschaft. Wenn du in kurzer Zeit möglichst viele Tiere sehen willst solltest du besser ein anderes Reservat in Botswana besuchen.
Tagesablauf bei der mobilen Safari
Auf der mobilen Safari waren wir in den verschiedensten Landschaften und Lebensräumen unterwegs. Trotzdem war unser Tagesablauf immer relativ ähnlich.
Frühstück
Unser Morgen begann jeden Tag kurz vor Sonnenaufgang. Zuerst machte unser Camp Assistent ein Lagerfeuer und kochte Wasser in einem großen Kessel. Danach haben wir dann zum Frühstück unser Brot auf dem Feuer geröstet und mit Erdnussbutter oder Marmelade genossen. Dazu gab es eine heiße Tasse Tee. Unser Favorit war Rooibos Tee, da er direkt aus der Region stammt. Seither müssen meine Eltern und ich immer an diese Reise denken, wenn wir eine Tasse Rooibos Tee trinken.
Morgendliche Pirschfahrt
Nach dem Frühstück hatten wir kurz Zeit uns frisch zu machen. Dann ging es auch schon los auf die erste Pirschfahrt des Tages. Die morgendliche Pirschfahrt haben wir immer pünktlich zum Sonnenaufgang gestartet. Da ist es noch schön kühl und es gibt viele Tiere zu sehen. Wir waren immer ungefähr 4 Stunden unterwegs. Dadurch hatten wir reichlich Zeit viele Fotos von all den Tieren zu machen, die uns über den Weg gelaufen sind.
Unser Guide hatte immer ein Funkgerät dabei um sich mit anderen Guides in der Gegend abzusprechen. So konnten sie sich gegenseitig mitteilen, wo es spannende oder seltene Tiersichtungen gab.
Mittägliche Siesta
In der Mittagssonne wird es nicht nur für uns Menschen sondern auch für die wilden Tiere zu warm. Dadurch gibt es mittags weniger zu sehen und wir hatten Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause. In der Mittagspause gab es meistens als Snack einen großen Salat und dazu Baguette und Butter. Das war mir immer eine willkommene Stärkung.
Oft war ich mittags durch das frühe Aufstehen müde und habe einen Mittagsschlaf gemacht. Außerdem haben wir die Zeit mit Lesen verbracht oder uns die Fotos vom Morgen angeschaut. Es war sehr angenehm Mittags so viel Zeit zum entspannen zu haben. Dadurch hatte ich das Gefühl die ganzen neuen Eindrücke schneller verarbeiten zu können.
Abendliche Pirschfahrt
Nach der Mittagspause ging es meistens gegen 15 oder 16 Uhr auf die zweite Pirschfahrt des Tages. Der Ablauf war wie bei der morgendlichen Fahrt und wir konnten allerlei Tiere beobachten.
Ich fand es super beeindruckend wie viel unser Guide uns über die verschiedenen Tierarten und ihr Verhalten erzählen konnte. Dazu konnte er von jedem Vogel den Namen auf Englisch, Deutsch und meistens auch Französisch sagen. Wir konnten dann in einem kleinen Heftchen, das wir am Anfang der Reise bekommen hatten, die Vögel ankreuzen, die wir gesehen hatten. Am Ende hatten wir fast 100 der knapp 300 einheimischen Vogelarten gesehen.
In Botswana geht die Sonne sehr schnell unter, da das Land so nah am Equator liegt. Dadurch gibt es keine lange Dämmerung und es wird ruck zuck dunkel. Nach Sonnenuntergang sind wir immer direkt zurück zum Camp, damit unser Camp Assistent dort nicht im dunkeln alleine ist. Außerdem wäre es für uns im dunkeln zu gefährlich noch unterwegs zu sein.
Abendessen
Wenn wir abends zurück zum Camp gekommen sind hatte uns Camp Assistent meistens schon das Abendessen vorbereitet. Es gab Abends meistens gegrilltes Gemüse und Fleisch, aber auch mal Nudeln oder Mac and Cheese. Dazu bekamen wir immer einen großen Salat, was ich super fand.
Nach dem Essen haben wir gemeinsam gespült und sauber gemacht. Wenn alles aufgeräumt war haben wir uns gemeinsam ans Lagerfeuer gesetzt und über unsere Erlebnisse des Tages gesprochen. Zum Beispiel welche Tiere wir gesehen haben oder was uns am meisten beeindruckt hat. Das war immer ein schöner Ausklang und ich hab es sehr genossen.
Abends sind wir nicht zu spät ins Bett gegangen, denn am nächsten Morgen ging es natürlich früh weiter. Außerdem waren wir abends alle platt von den ganzen neuen Eindrücken.